Hintergrund Der fetale Perikarderguss (PE) ist mit einer Inzidenz von 2% der kongenitalen Herzfehler
eine seltene pränatale Diagnose. Ätiologisch wird zwischen den weit häufiger vorkommenden
sekundären PE (98%) – etwa bei Anämien, Arrhythmien, Infektionen, Chromosomenanomalien
oder strukturellen Herzfehlern – und den primären, „isolierten“ PE unterschieden.
Publizierte Daten der isolierten PE beziehen sich meist auf einzelne Fallserien oder
Case reports. Mit divergenten Aussagen bezüglich ihrer prognostischen Konsequenz stellen
sie eine diagnostische und therapeutische Herausforderung dar. Kontrollintervalle
und Interventions/-notwendigkeiten/-zeitpunkte sind nicht klar definiert. Im Folgenden
wird ein Fallbericht präsentiert, der exemplarisch die Herausforderungen in der Diagnostik
und im Management eines isolierten, progredienten Perikardergusses bei ansonsten unauffälligem
kardialem Funktionsstatus verdeutlicht
Methoden Fallvorstellung prenatal
Ergebnisse Fallvorstellung postnatal
Schlussfolgerung Die Diagnose eines isolierten Perikardergusses ist äußerst selten und erfordert insbesondere
bei moderater bis schwerer Ausprägung (>4 mm), detaillierte wiederholte fetale Echokardio-graphien.
Primäre kardiale Tumore sollten als sehr seltene Differentialdiagnosen in Betracht
gezogen werden. Je nach Größe und Lage können diese erst im Verlauf sichtbar werden.
Lange vor der Tumoridentifikation können Perikardergüsse wie z.B. bei Hämangiomen/
Teratomen die einzige sonographische Auffälligkeit darstellen und somit als isolierte
Befunde fehl-interpretiert werden ([Abb. 1]).
Abb. 1 Perikarderguss pränatal
Insbesondere bei ausgeprägtem pränatalem „isolierten“ Perikarderguss, sollte die Differentialdiagnose
eines Tumors erwogen werden und ggf. eine zusätzliche MRT Diagnostik erwogen werden.
Eine multidisziplinäre Beratung, sowie Entbindung im entsprechenden Zentrum ist indiziert.
Im Unterschied zu den klassischen sekundären Ursachen muss eine Progredienz des Ergusses
wie im beschriebenen Fall nicht zwingend mit einer kardialen Dekompensation einhergehen