Ultraschall Med 2025; 46(S 01): S41-S42
DOI: 10.1055/s-0045-1812276
Abstracts
Posterbeiträge

Pränatale Diagnose eines isolierten Perikardergusses: Seltene Befunde mit klinischer Relevanz

Authors

  • E Hart

    1   Universitätsklinikum Bonn, Abteilung für Geburtshilfe und Pränatale Medizin, Zentrum für Geburtshilfe und Frauenheilkunde, Bonn, Deutschland
  • A Walter

    1   Universitätsklinikum Bonn, Abteilung für Geburtshilfe und Pränatale Medizin, Zentrum für Geburtshilfe und Frauenheilkunde, Bonn, Deutschland
  • F Recker

    1   Universitätsklinikum Bonn, Abteilung für Geburtshilfe und Pränatale Medizin, Zentrum für Geburtshilfe und Frauenheilkunde, Bonn, Deutschland
  • J Jimenez Cruz

    1   Universitätsklinikum Bonn, Abteilung für Geburtshilfe und Pränatale Medizin, Zentrum für Geburtshilfe und Frauenheilkunde, Bonn, Deutschland
  • B Faridi

    1   Universitätsklinikum Bonn, Abteilung für Geburtshilfe und Pränatale Medizin, Zentrum für Geburtshilfe und Frauenheilkunde, Bonn, Deutschland
  • U Gembruch

    1   Universitätsklinikum Bonn, Abteilung für Geburtshilfe und Pränatale Medizin, Zentrum für Geburtshilfe und Frauenheilkunde, Bonn, Deutschland
  • A Geipel

    1   Universitätsklinikum Bonn, Abteilung für Geburtshilfe und Pränatale Medizin, Zentrum für Geburtshilfe und Frauenheilkunde, Bonn, Deutschland
  • B Strizek

    1   Universitätsklinikum Bonn, Abteilung für Geburtshilfe und Pränatale Medizin, Zentrum für Geburtshilfe und Frauenheilkunde, Bonn, Deutschland
 
 

    Hintergrund Der fetale Perikarderguss (PE) ist mit einer Inzidenz von 2% der kongenitalen Herzfehler eine seltene pränatale Diagnose. Ätiologisch wird zwischen den weit häufiger vorkommenden sekundären PE (98%) – etwa bei Anämien, Arrhythmien, Infektionen, Chromosomenanomalien oder strukturellen Herzfehlern – und den primären, „isolierten“ PE unterschieden. Publizierte Daten der isolierten PE beziehen sich meist auf einzelne Fallserien oder Case reports. Mit divergenten Aussagen bezüglich ihrer prognostischen Konsequenz stellen sie eine diagnostische und therapeutische Herausforderung dar. Kontrollintervalle und Interventions/-notwendigkeiten/-zeitpunkte sind nicht klar definiert. Im Folgenden wird ein Fallbericht präsentiert, der exemplarisch die Herausforderungen in der Diagnostik und im Management eines isolierten, progredienten Perikardergusses bei ansonsten unauffälligem kardialem Funktionsstatus verdeutlicht

    Methoden Fallvorstellung prenatal

    Ergebnisse Fallvorstellung postnatal

    Schlussfolgerung Die Diagnose eines isolierten Perikardergusses ist äußerst selten und erfordert insbesondere bei moderater bis schwerer Ausprägung (>4 mm), detaillierte wiederholte fetale Echokardio-graphien. Primäre kardiale Tumore sollten als sehr seltene Differentialdiagnosen in Betracht gezogen werden. Je nach Größe und Lage können diese erst im Verlauf sichtbar werden. Lange vor der Tumoridentifikation können Perikardergüsse wie z.B. bei Hämangiomen/ Teratomen die einzige sonographische Auffälligkeit darstellen und somit als isolierte Befunde fehl-interpretiert werden ([Abb. 1]).

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    Abb. 1  Perikarderguss pränatal

    Insbesondere bei ausgeprägtem pränatalem „isolierten“ Perikarderguss, sollte die Differentialdiagnose eines Tumors erwogen werden und ggf. eine zusätzliche MRT Diagnostik erwogen werden. Eine multidisziplinäre Beratung, sowie Entbindung im entsprechenden Zentrum ist indiziert. Im Unterschied zu den klassischen sekundären Ursachen muss eine Progredienz des Ergusses wie im beschriebenen Fall nicht zwingend mit einer kardialen Dekompensation einhergehen


    Publication History

    Article published online:
    16 October 2025

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    Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany

     
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    Abb. 1  Perikarderguss pränatal