physioscience 2025; 21(S 03): S18-S19
DOI: 10.1055/s-0045-1812389
Abstracts
Präsentationen/Presentations
PS 9

Implementierung eines interprofessionellen Cancer Survivorship Bewegungsgruppenangebotes am KSB

Authors

  • G Gäbel

    1   Kantonsspital Baden AG, Baden, Switzerland
 
 

    Hintergrund Im Tumorzentrum des Kantonsspital Baden (KSB) werden jährlich zahlreiche Patient*innen während ihrer Tumorbehandlung interprofessionell betreut. Nach Abschluss der Primärtherapie fehlt es jedoch an spezifischen Bewegungsangeboten für die Nachsorge. Im Rahmen der neu etablierten internistischen Cancer Survivorship Sprechstunde wurde der Bedarf für ein solches Bewegungsangebot identifiziert.

    Ziel des Projekts war es, den Teilnehmenden Möglichkeiten aufzuzeigen, körperlich aktiv zu sein, Entspannungstechniken zu erlernen und den Austausch mit Gleichgesinnten/Peers zu fördern.

    Material und Methodik In Zusammenarbeit zwischen der Abteilung Physiotherapie und der Medizinischen Klinik des KSB wurde ein 10-wöchiges Bewegungsgruppenangebot entwickelt, das verschiedene Bewegungsarten wie Nordic Walking, Slow Jogging, Qigong/Tai Chi, aktive Atemübungen, Krafttraining mit Eigengewicht, Intervalltraining sowie Koordination/Gleichgewicht und Pilates umfasst. Zusätzlich gab es vier interprofessionelle Inputvorträge. Vor Beginn des Programms wurde die aktuelle Leistungsfähigkeit der Teilnehmenden mittels 1-Minute Sit-to-Stand Test, Gleichgewichtstestung und Handgrip ermittelt. Das Programm wurde von September 2024 bis Januar 2025 durchgeführt und von einer Forschungsgruppe begleitet.

    Ergebnisse Die Teilnehmenden profitierten von der Einführung in die verschiedenen Bewegungs- und Entspannungstechniken sowie vom Austausch innerhalb der Gruppe. Die Präferenz für Bewegungen in der Natur im Vergleich zu einem Trainingsraum wurde deutlich. Die individuelle Leistungsberatung wurde als wertvoll erachtet. Zudem äußerten die Teilnehmenden den Wunsch nach einem Anschlussangebot, dessen Umsetzbarkeit derzeit evaluiert wird.

    Schlussfolgerungen Das interprofessionelle Bewegungsgruppenangebot stellte sich als wertvolle Ergänzung zur Nachsorge von Cancer Survivors heraus. Ab 2026 soll es dreimal jährlich angeboten werden. Limitierende Faktoren wie die Tageszeiten der Angebote und die unterschiedlichen Leistungsniveaus der Teilnehmenden sollten in zukünftigen Programmen berücksichtigt werden, um eine breitere Zugänglichkeit und Wirksamkeit zu gewährleisten. Die Kosten für die Teilnahme stellen einen weiteren limitierenden Faktor dar, da die Angebote selbstzahlend sind. Das interprofessionelle Informationsmanagement muss zudem verbessert werden, um allen Cancer Survivors des KSB den Zugang zu dem Angebot zu ermöglichen.


    Publication History

    Article published online:
    23 October 2025

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