physioscience 2025; 21(S 03): S36
DOI: 10.1055/s-0045-1812436
Abstracts
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Bewegung sichtbar machen: Der Mobilitätsplan der Hospital in Motion Initiative im Einsatz

Authors

  • J Kirchberger

    1   Direktion Pflege/MTT, Praxisentwickler, Universitätsspital Basel, Basel, Switzerland
  • P Suter

    2   Direktion Pflege/MTT, Leiter Praxisentwicklung, Universitätsspital Basel, Basel, Switzerland
 
 

    Ausgangslage Trotz der gut belegten positiven Effekte von Bewegung während eines Spitalaufenthalts verbringen Patient*innen bis zu 96% ihrer Zeit im Liegen oder Sitzen – mit gravierenden Folgen für Muskelkraft, Selbstständigkeit und Rehabilitationsverlauf. Ein zentraler Handlungsbedarf besteht darin, Bewegung systematisch im klinischen Alltag zu verankern. Die Initiative Hospital in Motion (HiM) hat mit dem Mobilitätsplan ein Instrument geschaffen, das Bewegung sichtbar macht, fördert und interprofessionell nutzbar ist.

    Methode / Beschreibung des Vorgehens Der Mobilitätsplan wurde in enger Zusammenarbeit mit Fachpersonen entwickelt. Ziel war es, ein einfaches, visuelles und niederschwelliges Hilfsmittel zu gestalten, das individuell angepasst werden kann. Der Plan zeigt acht definierte Mobilitätsstufen – vom Liegen im Bett bis zum Treppensteigen – und bietet eine Tageszielsetzung mit dokumentierbaren Fortschritten. Er wird direkt am Patientenbett angebracht und fungiert als Kommunikationsschnittstelle im interprofessionellen Team sowie als Motivationstool für Patient*innen.

    Resultate Fachpersonen berichten, dass er die Kommunikation im Team verbessert, den Fokus auf Mobilität erhöht und die Eigenverantwortung der Patient*innen stärkt. Auch Angehörige zeigten sich einbezogen und motiviert, bei der Umsetzung zu unterstützen. Erste Rückmeldungen deuten auf eine erhöhte Bewegungsfrequenz sowie eine bewusstere Zielorientierung hin.

    Schlussfolgerung Der Mobilitätsplan ist ein Impulsgeber für einen Kulturwandel im Spital. Er vereint Struktur, Individualisierung und Motivation in einem einfach umsetzbaren Tool. Durch seine niederschwellige Anwendung unterstützt er alle Berufsgruppen dabei, Bewegung systematisch zu fördern. Damit leistet er einen relevanten Beitrag zur Prävention von Dekonditionierung und fördert aktivere, selbstbestimmtere Spitalaufenthalte.


    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    23. Oktober 2025

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