physioscience 2025; 21(S 03): S41-S42
DOI: 10.1055/s-0045-1812451
Abstracts
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Der Nutzen eines digitalen Behandlungsmonitoring im Rehabilitationsverlauf – Ein Studienprotokoll

Autoren

  • H Baur

    1   Berner Fachhochschule, Bern, Switzerland
  • A Alt

    2   Berner Fachhochschule, Department Gesundheit, Fachbereich Physiotherapie, Bern, Switzerland;
  • N Lutz

    2   Berner Fachhochschule, Department Gesundheit, Fachbereich Physiotherapie, Bern, Switzerland;
  • M Kistler-Fischbacher

    3   Universität Zürich, Zentrum Alter und Mobilität, Departement für Geriatrie und Altersforschung, Zürich, Switzerland
  • R Theiler

    4   Qualitouch, Healthcare-Foundation, Zürich, Switzerland
 
 

Hintergrund Generische Patient Reported Outcome Measures (PROMs) gewinnen zunehmend an Bedeutung, um die subjektiven Beschwerden und die Lebensqualität aus PatientInnensicht zu erfassen. Besonders bei muskuloskelettalen Beschwerden beschränken sich die Messungen, z.B. mittels Fragebögen, häufig auf die schmerzbasierte Bestimmung des Behinderungsgrads. Derzeit fehlt es an geeigneten Instrumenten, welche die gesamte Bandbreite relevanter Symptome und Einschränkungen sowie Auswirkungen auf die Lebensqualität abbilden. Zudem ist die Relevanz solcher Methoden für „Digital Natives“ und „Digital Immigrants“ unklar. Ein möglicher Ansatz ist der validierte PROM Activity Index samt digitaler Plattform mit regelmässigen Monitoring-Reports. Entwickelt wurde er von der Stiftung QUALITOUCH-HEALTHCARE, um Aktivitätseinschränkungen nach ICF systematisch zu dokumentieren, die Kommunikation zwischen PatientIn und TherapeutIn zu verbessern, und eine datenbasierte, nachhaltige Therapie zu ermöglichen.

Ziele Die Ziele dieser Mixed-Method-Beobachtungsstudie sind daher:

  1. den Nutzen des PROM Activity Index für PatientInnen und TherapeutInnen im muskuloskelettalen Setting im Rahmen des Nachbehandlungs- und Rehabilitationsprozesses zu evaluieren (Usability, Kommunikation während Therapie).

  2. die Evaluation der subjektiven Beschwerden, Aktivitätseinschränkungen sowie die Auswirkungen auf die Lebensqualität systematisch zu erfassen und zu evaluieren, um daraus Rückschlüsse auf die Effektivität der Therapie zu ziehen.

Methode Diese multizentrische Beobachtungsstudie wird über einen Zeitraum von 2 – 12 Wochen an vier physiotherapeutischen Zentren in der Schweiz durchgeführt. Eingeschlossen werden 200 PatientInnen mit muskuloskelettaler Diagnose, die ein Smartphone besitzen. Die PROM-Daten werden über eine App erfasst. PatientInnen erhalten einen wöchentlichen Reminder auf ihr Smartphone. Die Studie wird ergänzt durch leitfadengestützte Interviews und weitere Assessments (z.B. EuroQol 5D-5L, Usability, zu Beginn und am Ende der Behandlung). Es werden subjektive Beschwerden, Aktivitätseinschränkungen sowie die Kommunikation mit dem Behandlungsteam erfasst und analysiert. Die quantitative Datenanalyse erfolgt deskriptiv sowie mittels multivariater Regressionsmodelle zur Identifikation relevanter Einflussfaktoren. Die qualitative Datenanalyse basiert auf einer strukturierten deduktiven und induktiven Inhaltsanalyse.

Schlussfolgerungen Die Studie soll klären, inwieweit ein generisches PROM, wie der Activity Index, das Monitoring des Rehabilitationsprozesses unterstützen kann, insbesondere durch die Förderung der Kommunikation und gemeinsamer Therapieentscheidungen. Die Ergebnisse sollen zur Weiterentwicklung und breiteren Implementierung des Instruments im Rahmen der e-healthsuisse Initiative beitragen – mit dem Ziel, es langfristig national für verschiedene PatientInnengruppen bereitzustellen.

Funding Die Studie wird unterstützt durch die Eidgenössische Qualitätskommission / EQK


Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
23. Oktober 2025

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