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DOI: 10.1055/s-2000-13131
Integrative stationäre Behandlung von Doppeldiagnosepatienten: Das Berner Modell
Psychiatric Comorbidity and Treatment of Addiction Diagnoses Patients - The Bern ExperimentDr. Franz Moggi
Universitäre Psychiatrische Dienste Bern
Direktion
Klinische Psychiatrie
Bolligenstrasse 111
3000 Bern 60
Schweiz
eMail: moggi@puk.unibe.ch
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
31. Dezember 2000 (online)
Auf dem Hintergrund krasser Unterversorgung wurde im Frühjahr 1993 in den Universitären Psychiatrischen Diensten Bern (Schweiz) eine für Doppeldiagnosepatienten (DDP) geeignete Therapiestation eingerichtet [1]. Zielsetzung ist, in einer Art „Übergangstherapie” die DDP biopsychosozial so weit zu stabilisieren, dass sie in der Lage sind, bestehende Rehabilitationsangebote zu nutzen.
Die Doppeldiagnosestation ist eine geschlossene Abteilung für zwölf Patienten. Aufgenommen werden Patienten beiderlei Geschlechts zwischen 16 und 65 Jahren, bei denen der begründete Verdacht auf eine Doppeldiagnose sowie eine minimale Therapiemotivation vorliegt.
Das Behandlungsprogramm umfasst vier Zielbereiche: Förderung der Behandlungsmotivation, Aufbau und Stabilisierung von Abstinenz einschließlich Rückfallprävention, Stabilisierung und Behandlung der psychischen Störung sowie Erkennen und Akzeptieren der Doppelproblematik.
Diese Zielbereiche werden in einem vier bis neun Monate dauernden Stufenprogramm mit den vier Stufen Klärungs-, Motivierungs-, Trainings- und Realitätsphase angestrebt. Jeder Stufenübertritt geht mit einer Zunahme an Verantwortung, Freiheit und Orientierung zur Rehabilitation hin einher. Er ist an bestimmte Kriterien biopsychosozialer Stabilität gebunden.
Das Stufenprogramm enthält ein Grundangebot an Behandlungselementen wie Milieutherapie, medikamentöse Therapie, Gruppentherapien (Informationsgruppen zu Doppeldiagnosen, Belastungsbewältigung, Training sozialer Kompetenzen und Rückfallbewältigung und -prävention), Psychotherapie, Einbezug von Angehörigen und/oder anderen Bezugspersonen, Arbeitsateliers und sozialer Rahmen (Wohnungssuche, therapeutische Wohngemeinschaft etc.).
Zwischen 1993 und 1999 wurde ein Kollektiv von insgesamt 126 DDP bei Eintritt sowie ein und zwei Jahre nach Austritt mit standardisierten Interviews und Fragebogen erfasst. Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl der Suchtmittelkonsum als auch die Symptome der psychischen Störung ein Jahr bzw. zwei Jahre nach der Behandlung deutlich abgenommen haben. Die DDP konnten ihre Wohnsituation verbessern und benötigten weniger stationäre Behandlungen als vor Eintritt in die Doppeldiagnosestation [2].
Literatur
- 1 Moggi F, Brodbeck J, Költzsch K
et al. Psychische Störungen und Sucht. Die stationäre
Behandlung von
Doppeldiagnosepatienten. Bern; Universtäre
Psychatrische Dienste 1999
MissingFormLabel
- 2 Moggi F, Brodbeck J, Költzsch K et al. Stationär-integrative Behandlung von
Doppeldiagnosepatienten: Das Berner
Modell. Bern; Abschlussbericht zu Händen des
Schweizerischen Bundesamtes für
Gesundheitswesen 1999
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Dr. Franz Moggi
Universitäre Psychiatrische Dienste Bern
Direktion
Klinische Psychiatrie
Bolligenstrasse 111
3000 Bern 60
Schweiz
eMail: moggi@puk.unibe.ch
Literatur
- 1 Moggi F, Brodbeck J, Költzsch K
et al. Psychische Störungen und Sucht. Die stationäre
Behandlung von
Doppeldiagnosepatienten. Bern; Universtäre
Psychatrische Dienste 1999
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- 2 Moggi F, Brodbeck J, Költzsch K et al. Stationär-integrative Behandlung von
Doppeldiagnosepatienten: Das Berner
Modell. Bern; Abschlussbericht zu Händen des
Schweizerischen Bundesamtes für
Gesundheitswesen 1999
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Dr. Franz Moggi
Universitäre Psychiatrische Dienste Bern
Direktion
Klinische Psychiatrie
Bolligenstrasse 111
3000 Bern 60
Schweiz
eMail: moggi@puk.unibe.ch