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DOI: 10.1055/s-2000-7569
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Publizierter Betrug
Die Veröffentlichung verfälschter medizinischer ForschungsergebnissePublication History
Publication Date:
31 December 2000 (online)

Die Thematik der Veröffentlichung verfälschter Forschungsergebnisse im medizinischen Bereich hat in den letzten Jahren an Brisanz zugenommen. Es ist zunächst sekundär, ob dies eine - grundsätzlich positive - Folge vermehrter Transparenz und kritischer Aufdeckung oder einer Zunahme fahrlässiger und vorsätzlicher Täuschung durch Forscher ist. In jedem Fall wird der Integrität der medizinischen Wissenschaft und dem Vertrauen der Patienten in die Medizin schwerster Schaden zugefügt.
Beim sogenannten Forschungsbetrug geht es um die Fälle, in denen Wissenschaftler bewusst oder zumindest fahrlässig verfälschte oder erfundene Forschungsdaten veröffentlichen, um hierdurch Vorteile zu erlangen. Dieses Fehlverhalten kann auf einer Reihe von Tatbeständen beruhen, welche vom Erfinden von Daten über das Plagiat bis zur groben Vernachlässigung der Aufsichtspflicht reichen (Tab. [1]). Beispielhaft sind der vielbeachtete Ulmer Skandal über gefälschte molekularbiologische Ergebnisse in der Hämatologie, die zum Teil erfundenen Inhalte einer Hochdosisstudie zum Mammakarzinom in Johannesburg / Südafrika, aber auch einige ähnlich gelagerte Fälle in den USA, wo Fehlverhalten von Forschern schon seit etwa 20 Jahren stärker thematisiert und geahndet wird.
In der vorliegenden Arbeit soll zunächst auf die wesentlichen rechtlichen Möglichkeiten der Sanktionierung eines solchen Verhaltens in Deutschland eingegangen werden. Danach werden kausale Faktoren für das Fehlverhalten in der medizinischen Wissenschaft beleuchtet und Ansatzpunkte der Prävention von Forschungsbetrug diskutiert.
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Korrespondenz
Prof. Dr. med. Volker Diehl
Klinik I
für Innere Medizin der Universität zu
Köln
Joseph-Stelzmann-Straße 9
50924
Köln
Phone: Tel.: 0221/478-4400
Fax: Fax: 0221/478-5455