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DOI: 10.1055/s-2000-8075
Nachweis des HFE-Polymorphismus bei deutschen Patienten mit hereditärer Hämochromatose
ErwiderungPublication History
Publication Date:
31 December 2000 (online)

Zur Zuschrift Nr.1
Burggraf und Olgemüller verweisen darauf, dass durch das von uns verwendete genetische Nachweisverfahren [1], das auf den von Feder et al. gewählten PCR-Primern beruht, die Häufigkeit des homozygoten Genstatus für Cys282Tyr überschätzt wird. Die Autoren berufen sich hierbei auf eine Arbeit von Jeffrey et al. [4]. So soll ein Polymorphismus im Intron 4 (48G/A-Austausch) in der Bindungsregion des von Feder et al. [2] benutzten Antisense-PCR-Primers bei Cys282Tyr-Heterozygotie zu einer verminderten Amplifikation des Wildtyp-Allels und einer bervorzugten Amplifikation des mutierten Allels führen. In der Publikaton von Jeffrey et al. [4] wurden 48 % der ursprünglich homozygot genotypisierten Patienten bei Überprüfung mittels DNA-Sequenzierung und Verwendung eines neuen Antisense-Primers als heterozygot charakterisiert.
Mittlerweile liegen Untersuchungen [3], [ 5] , [6] vor, die die Ergebnisse von Jeffrey et al. [4] in Frage stellen. Merryweather-Clarke und Mitarbeiter [5] testeten 944 bereits charakterisierte Patientenproben (darunter 575 Cys282Tyr-Homozygote) mit einem neuen Antisense-Primer und fanden keine inkorrekte Genotypisierung. In einem amerikanischen Ringversuch mit einer den IVS4+48G/A Polymorphismus enthaltenden DNA-Probe ergab sich ebenfalls in allen Fällen eine korrekte Genotypisierung [6]. In zwei weiteren Untersuchungen konnte eine falsch-positive Genotypisierung hinschtlich der Cys282Tyr-Homozygotie zwar nachgewiesen werden, jedoch lag diese nur in einer Größenordnung von 0,9-4 % der Cys282Tyr-homozygoten Proben [3] ,[ 7]. Gegen die Ergebnisse von Jeffrey et al. [4] sprechen auch populationsgenetische Untersuchungen, die unabhängig von den verwendeten Nachweisverfahren und Primern ähnliche Cys282Tyr-Allelfrequenzen fanden [5]. Eine Erklärung für die unterschiedlichen Ergebnisse liegt mit großer Wahrscheinlichkeit in der Stringenz des Primer-Annealings bei der PCR [6].
Es gibt damit keinen Grund, an der Validität der Ergebnisse bisheriger Publikationen zu zweifeln, die auf der Verwendung der ursprünglich von Feder et al. [2] verwendeten Primer beruhen.
Literatur
- 1
Erhardt A, Niederau C, Osman Y, Hassan M, Häussinger D.
Nachweis
des HFE-Polymorphismus bei deutschen Patienten mit hereditärer
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Dtsch med Wschr.
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MissingFormLabel
- 2
Feder J. et
al .
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1996;
: 399-408
MissingFormLabel
- 3
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MissingFormLabel
- 4
Jeffrey G P. et al .
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Nat
Genet.
1999;
22
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MissingFormLabel
- 5
Merryweather-Clarke A T. et al .
Polymorphism in intron 4 of HFE does not
compromise haemochromatosis mutation results. The European Haemochromatosis
Consortium.
Nat Genet.
1999;
23
271
MissingFormLabel
- 6
Noll W W. et al .
Polymorphism in intron 4 of HFE does not
compromise haemochromatosis mutation results.
Nat Genet.
1999;
23
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MissingFormLabel
- 7
Somerville M J. et al .
An HFE intronic variant promotes misdiagnosis
of hereditary hemochromatosis.
Am J Hum Genet.
1999;
65
924-926
MissingFormLabel
Dr. Andreas Erhardt
Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie
und Infektiologie Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
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