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DOI: 10.1055/s-2000-9529
Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Gynäkologische Operationen bei mindestens 80-jährigen Patientinnen
Gynecologic Surgery in Patients 80 Years of Age or OlderPublication History
Publication Date:
31 December 2000 (online)

Zusammenfassung
Fragestellung
Fragestellung: 1. Ist 80-jährige Altersgrenze für die geriatrische Gynäkologie klinisch anwendbar? 2. Nehmen die geriatrisch-gynäkologischen Operationen weiter zu? 3. Sind Erfolge bei der Senkung der Krankenhaussterblichkeit zu verzeichnen?
Material und Methodik
Material und Methodik: In den Jahren 1990 - 1994 waren in 12 Frauenkliniken der Westberliner Stadtbezirke 1542 Frauen am Tage der gynäkologischen Operation mindestens 80 Jahre alt. Mit dem Statistikprogramm SPSS konnten 1473 Krankenblätter analysiert werden.
Ergebnisse
Ergebnisse: Bei 481 malignen Tumoren waren das Korpuskarzinom mit 214, das Ovarialkarzinom mit 95 und das Vulvakarzinom mit 78 Fällen vertreten. 151-mal wurden Frauen mit einem benignem Ovarialtumor operiert. Bei den Lageveränderungen des Genitale wurden 275 Eingriffe durchgeführt. 394 Fälle von Blutung im Senium mit nachträglicher gutartiger Histologie stellten die häufigste Indikation zu einem diagnostischen Eingriff dar. 29 Frauen sind während des postoperativen stationären Aufenthaltes gestorben. Das entspricht einer Krankenhaussterblichkeit von 2,0 %. Die 16 Todesfälle bei Malignomträgerinnen ließen sich hauptsächlich durch die ausgeprägte Multimorbidität und durch das fortgeschrittene Stadium des Grundleidens erklären. Das Ausmaß des Eingriffes spielte hier keine entscheidende Rolle.
Schlussfolgerung
Schlussfolgerung: Im Vergleich zu früheren Analysen konnten wir eine weitere Zunahme der operativen Eingriffe registrieren. Die Krankenhaussterblichkeit ist erneut gesunken und betrug lediglich 2,0 %. Die Analyse unseres Krankengutes belegt die Richtigkeit der Auffassung, dass das hohe Lebensalter von 80 Jahren keine Indikationsgrenze für notwendige operative Interventionen sein kann.
Abstract
Objective
Objective: We studied surgical morbidity and mortality in women over 80 years undergoing a gynecologic operation and the frequency of gynecologic surgery in this age group.
Methods
Methods: We reviewed the records of 1473 of 1542 patients undergoing a gynecologic operation at 12 hospitals in Berlin between 1990 and 1994.
Results
Results: A total of 481 women were operated on for malignancy (214 endometrial cancer, 95 ovarian cancer, 78 vulvar cancer), 151 patients for benign ovarian tumors, and 275 for pelvic organ prolapse. The most frequent operation was curettage for postmenopausal bleeding. A total of 29 women died during the postoperative period (hospital mortality, 2,0 %). Advanced malignancy and concomitant medical conditions accounted for 16 of these deaths. The extent of surgery did not influence surgical mortality. The frequency of gynecologic surgery in patients over 80 years was increased compared with earlier studies.
Conclusion
Conclusion: The frequency of gynecologic surgery in patients over 80 years is increasing but the surgical mortality rate is decreasing. The results suggest that age alone should not be a contraindication against gynecologic surgery.
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Priv.-Doz. Dr. V. Jaluvka
Frauenklinik im Universitätsklinikum Benjamin Franklin FU Berlin
Hindenburgdamm 30
12200 Berlin