Nach einleitenden Überlegungen zur Sprachlosigkeit von Patienten mit Sexualstörungen
wird eine Modifikation psychoanalytischer Arbeit durch die aktive Einbeziehung von
Imaginationen beschrieben. Dieser Modus wird zunächst an einem Patienten mit erektiler
Dysfunktion, dann an einem Fall von sadistischer Perversion exemplifiziert.
Durch die aktive Einbeziehung von Imaginationen lässt sich ein szenisch-interaktioneller
Raum zwischen Patient und Analytiker eröffnen, der Schamgrenzen und Tabuisierungen
zurücktreten lässt zugunsten von Arbeit in und an einer kreativen Bilderwelt, in der
Ressourcen mobilisiert, Lösungen erprobt, Entwicklungen gefördert und positive Sichtweisen
entwickelt werden können. Dabei soll auch gezeigt werden, dass für die Therapie von
Perversionen die Ziele der Therapie durchaus begrenzt sein können. Die Grundannahmen
der analytischen Metapsychologie und Therapie sind insgesamt nicht in Frage gestellt.
Sexualstörung - erektile Dysfunktion - sadistische Perversion - psychoanalytische
Therapie - Katathym-imaginative Psychotherapie - Imagination, Symbolisierung - Fallbericht
- Behandlungstechnik