Zigarettenrauchen ist eine potenziell tödliche Zeitbombe. 500 000 Todesfälle in der
Europäischen Union stehen damit jedes Jahr in Zusammenhang. 90 % aller Bronchialkarzinome
beim Mann werden durch Zigarettenrauchen verursacht. Bronchialkarzinome töten auch
Passivraucher. Raucher, die nicht am Krebs sterben, fallen der chronischen Bronchitis,
dem Lungenemphysem und kardiovaskulären Erkrankungen zum Opfer [1].
Zigarettenrauchen macht abhängig. Den wenigsten Rauchern gelingt es, auf Dauer damit
aufzuhören, selbst mit Hilfe aktueller Entwöhnungsmaßnahmen.
Der „Krieg” gegen das Zigarettenrauchen wurde in den USA konsequenter und erfolgreicher
geführt als in den Ländern der Europäischen Union. Durch Restriktionen innerhalb der
USA weichen die Zigarettenhersteller zunehmend auf andere Märkte aus. Auch andere
Zielgruppen werden angesprochen, vor allem Frauen und Kinder [2].
Vor diesem Hintergrund sei den Lesern der „Pneumologie” der Übersichtsartikel von
K. Pumpe in diesem Heft mit „bildhaften” Ausführungen zur kinderspezifischen Tabakwerbung
in Deutschland ans Herz gelegt [3]. Wie dort erwähnt, stieg der Anteil der Raucher unter den 12- bis 17-Jährigen in
Deutschland seit 1990 von 21 % auf etwa 28 %. Die meisten Jungendlichen beginnen zwischen
dem 11. und 13. Lebensjahr. Ohne auf die Verkaufsstrategien der Zigarettenindustrie
detailliert einzugehen - hierzu sei auf einschlägige Publikationen verwiesen [4]
[5] - grenzt es aus meiner Sicht an Zynismus, wenn unterschwellig durch bestimmte Motive,
Stimmungen oder Situationen Kinder in der Zigarettenwerbung angesprochen werden und
gleichzeitig eine Kampagne gestartet wird, um Jugendliche vor dem Rauchen zu „warnen”.