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DOI: 10.1055/s-2002-34751
Verletzungsmechanismen und Verletzungsprävention beim Kitesurfen
Mechanisms and Prevention of Kitesurfing InjuriesPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
15. Oktober 2002 (online)

Zusammenfassung
Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, Verletzungsmechanismen beim Kitesurfen zu analysieren. Zu diesem Zwecke wurde eine Umfrage unter norddeutschen Kitesurfern durchgeführt. Unter 72 Kitesurfern wurden retrospektiv 31 Unfälle im Jahre 2001 ermittelt. Hinzu kamen zwei Unfälle, bei denen ein anderer Wassersportler zu Schaden gekommen war. In 5 Fällen lagen mittelschwere Verletzungen vor, die eine ärztliche Behandlung erforderten (Frakturen); in 26 Fällen lagen Bagatellverletzungen vor, die keine ärztliche Behandlung erforderten. Die Häufigkeit mittelschwerer Verletzungen betrug 1/1000 Kitestunden; die Häufigkeit leichter Verletzungen betrug 5/1000 Kitestunden. Zusätzlich wurden über Umfragen in Ambulanzen 1 Polytrauma und 3 weitere mittelschwere Verletzungen erfasst. Der häufigste Unfallmechanismus war das Anpralltrauma gegen Gegenstände, die sich an Land befanden. Die häufigste Unfallsituation war der Kontrollverlust über den Kite an Land oder in Landnähe. Auslöser waren Fahrfehler, zu große Schirme oder die Windbedingungen (auflandiger Wind, plötzliche Bö). Weitere Unfallursachen waren Kollisionen mit Windsurfern oder Booten in überfüllten Revieren. Kitesurfen ist eine sich stürmisch entwickelnde Sportart. Über das Risikopotenzial dieses Sportes kann zu diesem Zeitpunkt keine Aussage gemacht werden. Die Analyse der Verletzungsmechanismen erlaubt jedoch wichtige Schlussfolgerungen im Hinblick auf die Verletzungsprävention.
Abstract
Aim of this study was to analyse the mechanisms of kitesurfing injuries. For this
purpose we performed a survey among 72 kitesurfers in the north of Germany. 31 accidents
have been registrated among all 72 athletes during the 2001 season. 3 additional accidents
occurred where a windsurfer got injured. 5 athletes had medium injuries such as fractures,
all remaining athletes presented with minor injuries, that did not require medical
treatment. The incidence of medium kite injuries was 1/1000 hours; the incidence of
minor kite injuries was 5/1000 hours. The most common injury mechanism was a direct
trauma against things such as stones and boats lying on the beach. The most common
situation in which the injury occurred was the lost of control about the kite on the
beach or close to the beach due to technical mistakes of the surfer, oversized kites,
or the wind conditions (onshore wind, overpower). Further injuries occurred due to
collisions with windsurfers or sailing boats. Kitesurfing is a new rapidly growing
sport. To date the risk potential of this new sport is unclear. The analysis of the
injury mechanisms allows conclusion regarding the prevention of kitesurfing injuries.
Schlüsselwörter
Kitesurfen - Verletzungsmechanismen - Prävention - Polytrauma
Key words
Kitesurfing - prevention - risk
Literatur
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Dr. med. Wolf Petersen
Klinik für Orthopädie der CAU
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