Rofo 2002; 174(12): 1566-1569
DOI: 10.1055/s-2002-35946
Technische Mitteilung
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Mehrschicht-CT des Herzens: Schwellenwertgestützte 3D-Volumetrie zur Bestimmung der linksventrikulären Pumpfunktion im Vergleich zur Magnetresonanztomographie

Multi-Slice CT (MSCT) in Cardiac Function Imaging: Threshold-Value-Supported 3D Volume Reconstructions to Determine the Left Ventricular Ejection Fraction in Comparison to MRIK.  Ehrhard1 , K.  Oberholzer1 , K.  Gast1 , P.  Mildenberger1 , K.-F.  Kreitner1 , M.  Thelen1
  • 1Klinik und Poliklinik für Radiologie, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
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Publication Date:
09 December 2002 (online)

Zusammenfassung

Ziel: Ermittlung der Möglichkeiten der Mehrschicht-CT (MSCT) zur Bestimmung der linksventrikulären Pumpfunktion des Herzens mit Hilfe einer schwellenwertgestützten 3D-Volumetrie in Abhängigkeit von der Wahl der Schwellenwerte im Vergleich zur MRT. Methode: Bei 7 Patienten wurden bei der MSCT des Herzens Bilder in einer endsystolischen und enddiastolischen Herzphase berechnet. Zur Bestimmung des endsystolischen (ESV) und des enddiastolischen Volumens (EDV) erfolgte eine 3D-Volumetrie mit verschiedenen unteren Schwellenwerten. Neben vorher festgelegten Werten wurde ein für jede Bildserie optimierter unterer Schwellenwert in Abhängigkeit von der erreichten linksventrikulären Kontrastierung ermittelt. Dieser errechnete sich als Mittelwert aus der mittleren CT-Dichte im Myokard und der mittleren CT-Dichte in der Herzhöhle. Aus ESV und EDV wurde die Ejektionsfraktion (EF) berechnet. Ergebnisse: Die besten Übereinstimmungen mit der MRT ergaben sich für das ESV und EDV beim jeweils optimierten unteren Schwellenwert mit Korrelationen von 0,95 für das ESV und 0,93 für das EDV. Dabei wurde das ESV im Mittel um 3,72 ± 14,87 ml überschätzt, das EDV im Mittel um 2,85 ± 26,83 ml unterschätzt. Die daraus berechnete EF zeigte mit 0,83 eine gute Korrelation zur MRT, wobei hier die EF im Mittel um 3,57 ± 9,43 % unterschätzt wurde. Zusammenfassung: Die schwellenwertgestützte 3D-Volumetrie des Herzens ist ein gutes Verfahren zur Bestimmung der LV-Funktion. Die Wahl der Schwellenwerte in Abhängigkeit von der linksventrikulären Kontrastierung ist dabei von besonderer Bedeutung.

Literatur

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Dr. K. Ehrhard

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