PiD - Psychotherapie im Dialog 2002; 3(4): 331-337
DOI: 10.1055/s-2002-36081
Aus der Praxis
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Psychoanalytische Psychotherapie in der Adoleszenz

Dieter  Bürgin
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Publication Date:
11 December 2002 (online)

Abstract

Die Adoleszenz ist eine normativ-kritische Zeit für Heranwachsende, sowohl was ihre innere Welt angeht als auch bezüglich ihrer Stellung in der Außenwelt. Die in dieser Zeit, die in verschiedene Unterabschnitte aufgeteilt werden kann, zu leistenden Entwicklungsaufgaben sind gewaltig. In solchen Wandlungsphasen ist die Verletzlichkeit der Individuen und das Risiko für Fehlentwicklungen sehr groß, aber auch die Chancen für die Korrektur von Störungen, die wie eine Hypothek aus früherer Zeit in diese Entwicklungsphase hineingetragen werden, sind nicht zu unterschätzen. Anhand von polaren Gegensatzpaaren lässt sich eine klinische Grobeinschätzung der seelischen Funktionen vornehmen. Therapeutinnen und Therapeuten bedürfen besonderer Fähigkeiten und Fertigkeiten, um psychoanalytische Psychotherapien mit Jugendlichen durchzuführen. Auch die hinter dem therapeutischen Vorgehen stehende Theorie muss bezüglich der über die Dyade hinausgehenden Beziehungskapazitäten von Heranwachsenden erweitert werden. Teilaspekte davon werden an einer klinischen Fallvignette erläutert.

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Korrespondenzadresse

Prof. Dr. med. Dieter Bürgin

Kinder- und Jugendpsychiatrische Universitätsklinik und -poliklinik

Schaffhauserrheinweg 55

4058 Basel

Schweiz

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