Psychother Psychosom Med Psychol 2003; 53(1): 29-34
DOI: 10.1055/s-2003-36481
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Zur Verbreitung pathologischen Essverhaltens unter Schülerinnen und Schülern einer Großstadt

The Incidence of Pathological Eating Behaviour among Schoolchildren in a Large Urban AreaUlrich  Bahrke1 , Mareke  Arends1 , Ulrike  Bandemer-Greulich1 , Barbara  Dreyer1 , Hadwig  Röpke2 , Erdmuthe  Fikentscher1
  • 1Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
  • 2Kinder- und Jugendärztlicher Dienst des Gesundheitsamtes der Stadt Halle
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Publication History

Eingegangen: 1. Oktober 2001

Angenommen: 23. April 2002

Publication Date:
03 January 2003 (online)

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Zusammenfassung

Klinische Erfahrungen und internationale epidemiologische Untersuchungen verweisen nicht nur auf eine Zunahme pathologischen Essverhaltens, sondern auf eine Verschiebung hin zu immer jüngeren Jahrgängen. Um dessen Auftretenshäufigkeit auch in Deutschland an einer größeren Stichprobe zu untersuchen, wurden im Rahmen einer schulmedizinischen Untersuchung 2844 Schüler und Schülerinnen der 10. Klassen angesprochen, an einer Fragebogenuntersuchung teilzunehmen. Eingesetzt wurde das Eating Disorder Inventory, erfasst wurden weiterhin Alter, Geschlecht, BMI und Schultyp. Aus der statistischen Beschreibung gesunder Vergleichsstichproben wurden geschlechtsspezifische Cut-off-Werte festgelegt und dieses methodische Herangehen kritisch diskutiert: 83 % der überwiegend 15- oder 16-jährigen Schülerinnen und Schüler nahmen an der Studie teil. Unabhängig von Geschlecht und Schultyp fanden sich bei mehr als 7 % ein anorektisches Körpergewicht und bei 10 % der Schülerinnen und 2 % der Schüler ein bulimieverdächtiges Essverhalten.

Abstract

Clinical experience and international epidemiological studies indicate an increase in pathological eating behaviour as well as a shift towards increasingly younger children. In order to study its frequency in Germany a large random sample, 2844 pupils of the 10th class level were contacted as part of a school medical examination to take part in a questionnaire study using the Eating Disorder Inventory. Age, gender, BMI and the type of school were also recorded. From the statistical description of healthy matching samples, gender-specific cut-off values were established and this methodical approach was discussed critically. Of the predominantly 15/16-year-old schoolchildren, 83 % took part in the study. Regardless of gender and type of school, more than 7 % had an anorexic body weight and 10 % of female and 2 % of male pupils had bulimic eating behaviour.

Literatur

Dr. Ulrich Bahrke

Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Julius-Kühn-Straße 7

06097 Halle