Rofo 2003; 175(2): 287-288
DOI: 10.1055/s-2003-37218
Der interessante Fall
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Schwannom des Ganglion geniculi

U.  Hahn1 , F.  Duffner1 , W.  Küker1
  • 1Tübingen
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Publication Date:
13 February 2003 (online)

Die Differenzialdiagnose intrakranieller, extraaxialer Tumoren ist für gewöhnlich limitiert. Liegen sie im Bereich des Kleinhirnbrückenwinkels, sind die Kriterien der verschiedenen Raumforderungen geläufig und stellen den Radiologen in der Regel nicht vor Probleme. Raumforderungen mit Bezug zum Meatus acusticus internus sind typischerweise Schwannome des Nervus vestibularis, die fälschlicherweise auch als Akustikusneurinome bezeichnet werden. Wesentlich seltener als der Nervus vestibulocochlearis ist der Nervus fazialis von Schwannomen betroffen. Aufgrund seines komplexen Verlaufs durch das Felsenbein sind die Wachstumsformen und Lokalisationen der Tumoren heterogen und ungewohnt. Unser Fallbeispiel zeigt einen großen Tumor, der zum weit überwiegenden Teil intrakraniell liegt, jedoch vom Fazialiskanal ausgeht. Diese für die Diagnose entscheidende Tatsache muss durch subtiles Akquirieren und Betrachten der Bilder herausgearbeitet werden. Nur die Kombination aus hochauflösender Felsenbein-Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht dabei eine Eingrenzung der Differenzialdiagnose. Im günstigen Fall kann präoperativ die Diagnose eines Fazialisschwannoms aufgrund seiner charakteristischen Bildgebung gestellt werden.

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