Thorac Cardiovasc Surg 2003; 51(1): 1
DOI: 10.1055/s-2003-37284
Geleitwort
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

On the Occasion of the 50th Anniversary of our Journal

R.  Nissen1
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Publication History

Publication Date:
14 February 2003 (online)

Geleitwort zu Heft 1, April 1953, der

„Thoraxchirurgie - Zeitschrift für klinische und operative Chirurgie, pathologische Physiologie, experimentelle Pathologie der Brustorgane und für Anästhesie”

Die Zeitschrift soll dem Fortschritt der Thoraxchirurgie auf einem geographischen Boden dienen, der durch Sauerbruchs wissenschaftliche und operativ-technische Pfadfinderarbeit vorbereitet wurde. Seit den historischen Leistungen des verstorbenen Meisters hat die Chirurgie der Brustorgane unter der Führung der angelsächsischen und skandinavischen Länder eine beispiellose Entwicklung genommen. Diese neuen Fortschritte sind heute Allgemeingut der Chirurgie aller Länder geworden. Bei dem großen und ständig anwachsenden Anteil, den intrathorakale Eingriffe im Arbeitsplan eines jeden chirurgischen Zentrums einnehmen, besteht auch in dem deutschen Sprachgebiet ein klares Bedürfnis für eine Zeitschrift, die Arbeiten aus den Disziplinen vereinigt, die zur Vervollkommnung der Thoraxchirurgie beigetragen haben: der pathologischen Physiologie, der operativen Technik, der Anaesthesie, der prae- und postoperativen Behandlung, der pathologischen Anatomie, der Cardiologie, der Röntgenologie.

Es wäre indessen abwegig, in der Begründung der neuen Zeitschrift einen Schritt zur Schaffung eines Spezialfaches der Thoraxchirurgie zu sehen. Es besteht guter Grund, eine solche Überspezialisierung abzulehnen. Vielfältige Erfahrung hat gezeigt, dass entscheidende Fortschritte nicht von chirurgischen Spezialisten, sondern von Allgemeinchirurgen gemacht wurden. Das gilt auch und ganz besonders für die Entwicklung der Thoraxchirurgie. Die neuen Errungenschaften auf dem Gebiet der Chirurgie von Speiseröhre, von Herz und großen Gefäßen sind die letzten Zeugen dieser Regel. Die Zeitschrift soll im Gegenteil den Allgemeinchirurgen mehr, als es bisher der Fall war, zur Mitarbeit in Praxis und Forschung der Chirurgie der Brustorgane veranlassen.

Rudolf Nissen, April 1953

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