Z Gastroenterol 2003; 41(2): 175-176
DOI: 10.1055/s-2003-37315
Aktuelle Endoskopie
© Karl Demeter Verlag im Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Leitlinien-gestützter Vorschlag zu Trainingskursen in der gastrointestinalen Endoskopie

Guideline-Assisted Suggestion for Training Courses in Gastrointestinal EndoscopySektion Endoskopie der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten
  • 1II. Medizinische Klinik rechts der Isar der Techn. Universität München
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Publication Date:
19 February 2003 (online)

Einheitliche +Ausbildungsrichtlinien unter Einbeziehung praktischen Trainings sind im Rahmen der Qualitätssicherung unerlässlich. Gerade im Bereich der Endoskopie hängt Kompetenz von fundierter theoretischer Ausbildung wie auch von praktischer Erfahrung ab. Übung am Patienten war bislang die einzige Möglichkeit, praktische Qualifikationen zu erwerben. Mit der zunehmenden Verbreitung endoskopischer Trainingsmodelle sind hier Möglichkeiten entstanden, die Lernkurve am Patienten zu verkürzen und somit die Patientensicherheit zu erhöhen. Bislang fehlt es an einheitlichen Standards, solche Kurse durchzuführen und sie mit dem nötigen theoretischen Hintergrund zu versehen. Auch für die berufliche Weiterbildung sollten Rezertifizierungsmodelle im Bereich der Endoskopie angedacht und diskutiert werden.

Auf der Grundlage des von der Münchner Arbeitsgemeinschaft Gastroenterologie (MAG) erarbeiteten detaillierten Kurskonzepts schlägt die Sektion Endoskopie der DGVS in Kooperation mit der Sektion Gastroenterologie im BDI und den Ärztekammern hierzu Ausbildungsrichtlinien vor, die nach Diskussion und Verabschiedung Grundlage für einheitliche Endoskopie-Trainingskurse sein sollen. Hierbei werden insbesondere auch die Empfehlungen der DGVS zur Durchführung endoskopischer Untersuchungen berücksichtigt (3. Auflage 2002).

Zweck der Fortbildungskurse ist eine gezielte klinisch-theoretisch fundierte Aus- und Weiterbildung in der gastrointestinalen Endoskopie, die die praktische Ausbildung in der Klinik unterstützen und ergänzen soll. Hands-on-Kurse können keinesfalls in vollem Umfang eine klinische Ausbildung und die Aus- und Weiterbildung am Patienten ersetzen. Absichtlich wird derzeit noch die Frage ausgespart, in welcher Weise solche Kurse eventuell in die Weiterbildungs-Ordnung integriert werden können und sollen.

Ziel der Fortbildungskurse:

Vermittlung von aktuellen Standards in der Endoskopie (Theorie) als Ergänzung zur Ausbildung am jeweiligen klinischen Zentrum für das Teilgebiet Gastroenterologie bzw. für die Fachkunde ÖGD, Koloskopie zur Aktualisierung der Kenntnisse bei praktizierenden endoskopisch tätigen Kollegen in Klinik und Praxis. Gezielte Vermittlung von diagnostischen und therapeutischen endoskopischen Techniken an Phantommodellen (Praxis), ergänzt durch Videodemonstrationen und spezielle methodenbezogene Lehrinhalte

Bei Hands-on-Kursen sollten im Allgemeinen verschiedene Übungsmodelle zur Anwendung kommen, da diese sich in der Regel ergänzen.

Die Durchführung strukturierter Trainingskurse in einem organisierten Trainingszentrum unter Beteiligung erfahrener Endoskopiker ist nahe liegend. Voraussetzung für eine Teilnahme als Vortragender/Tutor ist - je nach Kursinhalt - eine mehrjährige Endoskopie-Praxis mit Erfahrung an über 1000 Gastroskopien, 750 Koloskopien und/oder 750 ERCP-Untersuchungen mit jeweils einem entsprechenden signifikanten Therapieanteil. Zentren für endoskopische Trainingskurse sollten daher in der Lage sein, mit Lektoren und Tutoren ausreichender Erfahrung die genannten Lehrinhalte zur erfüllen.

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