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DOI: 10.1055/s-2003-38340
Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG
Anmerkungen zu Hahnemanns reiner Symptomenlehre[*]
Publication History
Publication Date:
01 April 2003 (online)

Zusammenfassung
Es werden zwei Aspekte der Auffassung Hahnemanns von der Reinheit sowohl der Prüfungs- als auch der Krankheitssymptome untersucht. Hierbei wird gezeigt, dass Hahnemann sich vorübergehend außerhalb der traditionellen Wissenschaft aufhält. Die Möglichkeit der Homöopathie als Wissenschaft wird hinterfragt. Am Beispiel von Bönninghausen und Kent wird aufgezeigt, dass nicht alle Nachfolger Hahnemanns das Neue der Homöopathie verstehen und bewahren konnten.
Summary
Two aspects of Hahnemann's evaluation of the purity of the symptoms of provings as well as of disease are examined. It can be shown that Hahnemann is dwelling, for a short while, beyond the scope of traditional science. The possibility of homoeopathy as science is discussed. Through the examples of Boenninghausen and Kent, it can be demonstrated that not each of Hahnemann's followers was able to comprehend and preserve the novelty of homoeopathy.
Schlüsselwörter
Reine Arzneimittellehre - Prüfungssymptome - Krankheitssymptome - Wissenschaft - Metaphysik - a priori - Phänomenologie - Hahnemann - Kant - Heidegger - Bönninghausen - Kent
Keywords
Pure materia medica - provingsymptoms - diseasesymptoms - science - metaphysics - a priori - phenomenology - Hahnemann - Kant - Heidegger - Boenninghausen - Kent
28 *Dieser Artikel verdankt seine Anregung einem Leserbrief von H. G. Blersch, abgedruckt in ZKH 6/2002.
Anmerkungen
11 Schmidt, 1990. 315. Beachte hier besonders die FN 32, in der der Gebrauch des Konjunktivs erörtert wird.
16 Fräntzki, 1976. 24. Die im Original gesperrt gesetzten Worte sind hier kursiv gesetzt.
18 die vorzügliche Formulierung von Blersch sei an dieser Stelle übernommen. Blersch, 2002. 259.
19 Hahnemann, 1835 [I]. 105-107.
21 Hahnemann, 1835 [II]. 33-34 (FN).
22 Zur Herkunft der Symptomengrade und ihrer unterschiedlichen Druckweise siehe Klunker, 1987. 155-158. Der vollständige Passus im Vorwort zu den „Fragmenta de viribus medicamentorum positivis sive in sano corpore humano observatis” (1805) lautet in der Übersetzung von Klunker: „Das in Majuskeln gesetzte Symptom habe ich häufig beobachtet, jedoch selten das in kleinen Buchstaben gesetzte (Symptom). Das in Klammern ( ) Eingeschlossene veröffentliche ich unter Zweifeln, da es von mir nur einmal oder auch in keinem deutlichen, sauberen Fall beobachtet worden ist. Es führte auch die ungenügende Glaubwürdigkeit des Gewährsmannes zur Einklammerung, wenn er etwas blöd war oder Fehler in der Lebensweise begangen hätte.” S. auch den Abdruck des Vorwortes im lateinischen Original mit Übersetzung durch Schmidt in: Hahnemann, 2001. 366-369.
23 z.B. der Eintrag von Natrium muriaticum im vierten Grad in der (dreimal aufgeführten) Rubrik „Adern-Kröpfe”. Bönninghausen, 1946. 134. 210. 275.
24 z.B. der Eintrag von Lycopodium im 3. Grad in der Rubrik „Verschlimmerung von Orgelspiel.” Bönninghausen, 1846. 337.
26 z.B. „Angegriffenheit von Musik, Schall, Orgel.” unter Lycopodium. Hier handelt es sich um ein ausschließlich klinisch beobachtetes Symptom. Bönninghausen, 1833. 38.
28 *Dieser Artikel verdankt seine Anregung einem Leserbrief von H. G. Blersch, abgedruckt in ZKH 6/2002.
Literatur
- 01
Blersch H G.
Leserbrief.
ZKH.
2002;
46
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- 03 Bönninghausen C M. Therapeutisches Taschenbuch für homöopathische Aerzte, zum Gebrauche am Krankenbette
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