„Rapid Communication”: eine gute Idee hat Geburtstag

Mit Kreativität, Kompetenz und Einsatz haben deutsche Wissenschaftler die Entwicklung der modernen Bildgebung nachhaltig geprägt. Dieses gilt für die diagnostische Radiologie mit Computertomographie, Magnetresonanztomographie und bildgesteuerter Intervention ebenso wie für die Nuklearmedizin mit der Positronen-Emissions-Tomographie. Aufgrund mangelnder technischer und personeller Infrastruktur wurden viele dieser Arbeiten nicht an deutschen Universitäten, sondern im Ausland realisiert.

Um diesen Trend umzukehren, wurden in den letzten Jahren erhebliche Anstrengungen unternommen, die wissenschaftliche Infrastruktur von radiologischen Abteilungen und Forschungsinstituten nachhaltig zu verbessern. In diesem Zusammenhang war es auch den Herausgebern der RöFo ein zentrales Anliegen, die Publikationsmöglichkeit für deutsche Wissenschaftler im Bereich der Bildgebung weiter zu verbessern. Vor diesem Hintergrund wurde auf der Herausgebersitzung im Januar 2000 die Gründung einer neuen Sparte „Rapid Communication” beschlossen. Ziel dieser Initiative war es, eine zeitnahe Publikationsmöglichkeit für technische Innovationen im Bereich der diagnostischen Bildgebung sowie der bildgesteuerten Interventionen zu schaffen.

In Aufbau und Struktur einer Originalarbeit entsprechend, soll die „Rapid Communication” auf 2 bis 4 Druckseiten über aktuelle Techniken und Innovationen informieren. Die eingereichten Manuskripte werden einer Schnellbegutachtung unterworfen, d. h. die Arbeiten werden innerhalb vier Wochen begutachtet und bei Annahme innerhalb von zwei, maximal drei Monaten nach Einreichen publiziert.

Nach kurzer Vorlaufzeit erschien vor genau drei Jahren im Aprilheft 2000 der RöntgenFortschritte die erste „Rapid Communication”. Um eine rasche Verbreitung der technischen Innovationen zu gewährleisten, werden die meisten Manuskripte inzwischen in englischer Sprache eingereicht. Ein ausführliches deutsches Abstract gepaart mit einer deutschen Kommentierung im Brennpunkt trägt dem „deutschen Charakter” der RöntgenFortschritte Rechnung.

Im Rückblick auf die ersten drei Jahre „Rapid Communication” fällt die Beurteilung überaus positiv aus. Von den 78 eingereichten Arbeiten wurden 47 angenommen. Ein verbessertes Verständnis der Voraussetzungen für eine „Rapid Communication” hat dazu geführt, dass die Annahmequote von Jahr zu Jahr gestiegen ist. Das überaus große Engagement der Gutacher spiegelt sich in der sehr kurzen durchschnittlichen Begutachtungszeit von knapp unter 20 Tagen wider. Die Zusammenarbeit mit dem Verlag ermöglicht eine rasche Veröffentlichung der Manuskripte im darauffolgenden Monatsheft.

Besonders erfreulich ist eine erste Auswertung der Fremdzitate der „Rapid Communication”. So wurden die ersten neun im Jahr 2000 veröffentlichten Arbeiten in den darauffolgenden zwei Jahren insgesamt 45 mal zitiert. 39 dieser Zitate waren Fremdzitate. Diese sehr hohe Anzahl an Zitaten hat zweifellos dazu beigetragen, dass der Impact Factor der RöFo in diesem Jahr auf den sehr attraktiven Wert von 1,45 angestiegen ist. Damit konnte die Wertigkeit der RöntgenFortschritte für die in Deutschland mit der Entwicklung der Bildgebung beschäftigten Wissenschaftler weiter erhöht werden.

Als verantwortlicher Herausgeber für die „Rapid Communication” freue ich mich auf weitere Manuskripte. Wir werden auch in Zukunft alles daran setzen, Begutachtungs- und Bearbeitungszeit so kurz wie möglich zu gestalten, um eine rasche internationale Verbreitung der technischen Innovationen und Erfindungen zu gewährleisten.