Zusammenfassung
Da in der Palliativsituation das Behandel- und Bekämpfbare am Sterben weitgehend ausgeschöpft
ist, sind Arzt und Schwester nicht mehr in ihrer Machbarkeitsrolle gefragt. Was aber
können sie dann dem Patienten für das Durchleben seines Leides zur Verfügung stellen?
Hier wird die These vertreten, dass nicht nur die gesellschaftlich definierte funktionelle
Rolle, sondern auch der symbolische Teil dieser Rolle ein wichtiges Instrument der
Profession ist, mit dem die Helfer dem Leid der Menschen begegnen. Damit ist der Helfer,
die Helferin fähig, sich immer wieder auf andere Patienten und deren Schmerz einzulassen
und sie dabei zu begleiten.
Abstract
When treatment options are exhausted in the palliative situation doctors and nursing
staff are not asked anymore in their usual medical role to make everything possible.
What else can they offer for the palliative care patient to support him in his suffering?
Not only the socially defined role but also the symbolism transported by that role
is an important instrument of the medical professions to meet and accompany the patients'
suffering. Using this helps the carers to get involved again and again with the patients
and their suffering and care for them.
Schlüsselwörter
Begegnung mit dem Schmerz - Hilflosigkeit der Helfer - Trauer der Helfer - Fach-,
Rollen-, Personkompetenz - Symbolrolle - Halt geben, Halt haben - anthropologische
Dimension - Haltung - Spiritualität - Rituale
Key words
Pain - helplessness of carers - carers grief - professional and personal competence
- anthropological dimension - attitude - spirituality - rituals
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Pfarrer Erhard Weiher
Kath. Klinikpfarramt
Langenbeckstraße 1
55131 Mainz