Aktuelle Urol 2003; 34(1): 8
DOI: 10.1055/s-2003-44490
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© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Nephro- und Urolithiasis - Immer weniger offene Steinoperationen

Mark Foede1
  • 1Düsseldorf
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Dr. Mark Foede

Düsseldorf

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Publication Date:
03 March 2003 (online)

 
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Zusammenfassung

Offene chirurgische Steinentfernungen werden nur noch bei schwierigen anatomischen Verhältnissen und Anomalien durchgeführt. Ansonsten werden Patienten überwiegend endoskopisch und nicht-invasiv behandelt.

Die chirurgische Therapie von Patienten mit Nieren- und Uretersteinen hat sich in den letzten 20 Jahren grundlegend geändert. Endoskopische und nicht-invasive Verfahren, wie beispielsweise die Ureterorenoskopie (URS), die perkutane Nephrolithotomie (PNL) und die extrakorporalen Stoßwellenlithotripsie (ESWL), wurden zunehmend verbessert. Als Folge davon trat die Bedeutung der offenen Steinchirurgie als Standardtherapie zur Steinentfernung der ableitenden Harnwege mehr und mehr in den Hintergrund. 1989 betrug die Rate der offenen chirurgischen Steinentfernung in einer Untersuchung der Universitätsklinik North-Carolina (USA) bei 893 behandelten Patienten lediglich noch 4,1 %.

In Anlehnung an diese Daten wurden jetzt an der gleichen Klinik retrospektiv alle Patienten evaluiert, die zwischen Januar 1998 und Mai 2001 wegen symptomatischer Nieren- oder Harnleitersteinen stationär behandelt wurden (Urology 2002; 59: 490-494). Von den 986 Patienten sind 387 (39,3 %) mit URS, 298 (30,2 %) mit PNL und 294 (29,8 %) mit ESWL therapiert worden. 7 Patienten (0,7 %) mussten sich einer offenen chirurgischen Steinentfernung unterziehen, wovon 6 Patienten wegen anatomischer Anomalien des Harntraktes und einer wegen wiederholt missglückter endoskopischer Steinentfernungsversuche operiert wurden.

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Offene Chirurgie weiter auf dem Rückzug

Gegenüber der letzten Untersuchung 1989 nahm die Zahl der offenen chirurgischen Entfernung von symptomatischen Nieren- und Uretersteinen nochmals deutlich ab (1989: 4,1 %; 2001: 0,7 %). Dies ist vor allem auf einen Rückgang von frustranen endoskopischen Interventionen aufgrund verbesserter technischer Instrumente zurückzuführen. Offene chirurgische Verfahren haben dagegen nach wie vor ihren Stellenwert bei komplizierten Nierensteinen mit schwierigen anatomischen Verhältnissen und bei Anomalien der harnableitenden Wege.

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Abb. 1 Harnsteinentfernung durch Ureterorenoskopie (a+b). Die Bedeutung offener chirurgischer Steinoperationen ist weiter gesunken. Im Jahr 2001 wurden noch 0,7 % der Patienten offen chirurgisch behandelt (Bild: Urologie, Thieme Verlag).

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Dr. Mark Foede

Düsseldorf

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Dr. Mark Foede

Düsseldorf

 
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Abb. 1 Harnsteinentfernung durch Ureterorenoskopie (a+b). Die Bedeutung offener chirurgischer Steinoperationen ist weiter gesunken. Im Jahr 2001 wurden noch 0,7 % der Patienten offen chirurgisch behandelt (Bild: Urologie, Thieme Verlag).