intensiv 2004; 12(2): 81-86
DOI: 10.1055/s-2004-812919
Pflegewissenschaft

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Analyse von Informationsverlusten bei mündlichen Patientenübergaben - eine Pilotstudie

Patientenverlegung von Intensivstation auf allgemein versorgende Station einer UniversitätsklinikAndreas Parthum1 , Annette Weinzierl1
  • 1Erlangen
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Publication Date:
30 March 2004 (online)

Zusammenfassung

Problembeschreibung: Bei der Verlegung von Patienten von einer Intensivstation auf eine allgemein versorgende Station gehen Informationen verloren, deren Art und Umfang nicht bekannt sind. Fragestellung: Wie groß sind Informationsverluste mündlicher Patientenübergaben bei Patientenverlegung von Intensivstation auf allgemein versorgende Station? Methode: Anhand eines Rasters wurden Informationen aus Dokumentation und fiktiven Übergaben des „Senders” sowie des „Empfängers” von 14 Übergabesituationen erhoben und miteinander verglichen. Ergebnisse: Der quantitative Informationsverlust betrug bei den 14 in dieser Pilotstudie analysierten mündlichen Übergaben 42 %. Allgemein setzten sich die Informationen zu etwa Ÿ aus quantifizierbaren Daten und etwa Œ aus qualitativen Daten zusammen. Qualitative Daten gehen bei mündlichen Übergaben im Verhältnis stärker verloren. Schlussfolgerungen: Die Struktur einer Übergabe sollte geändert werden. Die Weiterentwicklung einer Fachterminologie und der Einsatz von Skalen zur Objektivierung von Informationen dienen der Vereinfachung des Informationsaustauschs. Die Bedeutung der Dokumentation für die Kontinuität im Pflegeprozess wurde unterstrichen.

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Andreas Parthum

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