Aktuelle Rheumatologie 2004; 29(4): 190-193
DOI: 10.1055/s-2004-813394
Originalarbeit

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Osteoporose und Sport - sportliche Betätigung als Prophylaxe und Therapie bei Osteoporose

Osteoporosis and Exercise - The Role of Physical Activity for the Prevention and Therapy of OsteoporosisU. Lange1
  • 1Kerckhoff-Klinik, Abteilung Rheumatologie, Osteologie, Physikalische Medizin, Bad Nauheim
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Publication Date:
20 August 2004 (online)

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Zusammenfassung

Sportliche Betätigung verfolgt innerhalb der Osteoporosetherapie sowohl sekundär präventive als auch rehabilitative Ziele. Die Prävention beinhaltet die Entwicklung einer hohen maximalen Knochenmasse (peak bone mass) und die Verminderung der Knochenverlustrate. Im Kindes- und Wachstumsalter bewirkt sportliche Aktivität (bei der das eigene Körpergewicht getragen werden muss) eine hohe maximale Knochenmasse und setzt somit günstige Voraussetzungen im Erwachsenenalter. Ferner trägt regelmäßige körperliche Aktivität zur Gesundheitsförderung bei. Das Charakteristikum der Osteoporosegenese besteht darin, dass nach dem Erreichen der maximalen Knochenmasse das Knochenremodelling immer mit leicht negativer Bilanz stattfindet. Auch bei postmenopausalen Frauen bewirkt physische Aktivität eine Schutzwirkung gegenüber einem beschleunigten Knochenabbau, unabhängig von einer Hormonersatztherapie. Frauenleistungssport kann dagegen zu Zyklusunregelmäßigkeiten führen, wobei ein chronisches Östrogendefizit zu einer Abnahme der Knochenmasse führt mit konsekutiver Erhöhung der Prävalenz von Stressfrakturen. Ein wichtiger therapeutischer Aspekt bei älteren Menschen besteht in der Reduktion des Sturzrisikos und damit indirekt des Frakturrisikos. Zusammenfassend beinhalten die Ziele sportlicher Betätigung den Aufbau/Erhalt der Knochensubstanz, Schmerzlinderung und Sturzprophylaxe. Die vorliegende Arbeit soll einen Überblick über den Einfluss von Sport auf das Bewegungssystem bei Gesunden und Osteoporoseerkrankten vermitteln.

Abstract

The therapeutic exercises pursue preventive as well as rehabilitative aims within the osteoporosis therapy. The main points of the strategies of physiotherapy and sports therapy are preservation and restoration of bone substance, alleviation of pain and fall prophylaxis. In female athletes, exercise-induced loss of bone is a well known problem because of hormonal imbalances (decreased levels of sex hormones induce physiological changes that lead to osteoporosis), causing osteoporosis at an early age and increasing the fracture risk later in life. An important therapeutic aspect for older individuals exists in the reduction of the fall risk and thus the fracture risk. This article cites several studies on exercise/physiotherapy in preventing and treating osteoporosis.

Literatur

Priv.-Doz. Dr. med. Uwe Lange

Abteilung Rheumatologie, Osteologie, Physikalische Medizin

Sprudelhof 11

61231 Bad Nauheim

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