manuelletherapie 2004; 8(4): 159-166
DOI: 10.1055/s-2004-813716
Fachwissen: Biomechanik

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Beweglichkeit der Wirbelsäule[1]

Mobility of the Vertebral ColumnP. Brinckmann1
  • 1Klinik für Technische Orthopädie und Rehabilitation, Universitätsklinikum Münster
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Manuskript eingetroffen: 09.03.2004

Manuskript akzeptiert: 31.08.2004

Publication Date:
25 October 2004 (online)

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Zusammenfassung

Die Beurteilung der Beweglichkeit der Wirbelsäule wird häufig im Rahmen der Diagnose von Erkrankungen eingesetzt. Der natürliche Variationsbereich der Beweglichkeit von HWS und LWS ist jedoch so groß, dass aus der Beobachtung der Beweglichkeit im Einzelfall nur sehr begrenzte Information gewonnen werden kann. Das gilt sowohl für die Beweglichkeit der gesamten Wirbelsäule in Flexion und Extension als auch für die Beweglichkeit ihrer einzelnen Segmente.

Alternativ kann man den Bewegungsumfang aller Segmente einer HWS oder LWS in Rotation und anterior-posteriorer Translation simultan betrachten und Abweichungen einzelner Segmente vom normalen Muster beurteilen. Hierfür steht seit kurzem ein neues, hoch genaues radiologisches Auswerteverfahren zur Verfügung.

Welchen Krankheitswert signifikante Abweichungen einzelner Segmente vom normalen Bewegungsmuster haben und ob sie behandlungsfähig sind, muss in klinischen Studien noch gezeigt werden. Die Kenntnisse zur Auswirkung von Mobilisierung auf die Segmentbewegung sind derzeit noch lückenhaft.

Abstract

Measurement of the mobility of the spine is often employed to assist in the diagnosis of spinal diseases. The natural variation of the cervical or lumbar spine’s range of motion is, however, so large that only limited information can be obtained from an observation of the range of motion in the individual case. This refers to the range of motion of the whole spine in extension and flexion as well as to single motion segments.

Alternatively, rotational and anteroposterior translational motion of all segments of a cervical or lumbar spine can be measured and deviations from the normal pattern may be evaluated. A new highly precise radiological evaluation procedure was recently published to this purpose.

To what extent documented deviations from the normal segmental motion pattern are correlated to spinal disease and whether such deviations can be treated, remains to be shown in clinical studies. Current knowledge on the effect of mobilization on segmental motion is still fragmentary.

1 Der Vortrag wurde auf dem Jahreskongress 2004 des ZVK e. V. in Köln gehalten.

Literatur

Empfehlung für weitergehende Studien

  • 16 Penning L. Hals- und Lendenwirbelsäule in Biomechanik und Pathologie. Mit naturhistorischen Vergleichen zu den Vierfüßlern. München; Pflaum 2000

1 Der Vortrag wurde auf dem Jahreskongress 2004 des ZVK e. V. in Köln gehalten.

Paul Brinckmann

Klinik für Technische Orthopädie und Rehabilitation, Universitätsklinikum Münster

Robert-Koch-Str. 30

D-48149 Münster