Zusammenfassung
Anliegen: Ziel dieser Studie ist festzustellen, ob in der Praxis oft eingesetzte Fragebogen
zur Differenzierung depressiver Patienten geeignet sind. Methode: 52 depressive Patienten wurden zum Zeitpunkt der Aufnahme, der Entlassung und ein
Jahr nach der Entlassung jeweils mithilfe von Fremd- und Selbstbeurteilungsinstrumenten
untersucht. Die Gruppeneinteilung in remittierte (n = 34) und nicht-remittierte (n
= 18) Patienten erfolgte anhand der ICD-10-Kriterien zum Zeitpunkt der Katamneseuntersuchung.
Ergebnisse: Die Unterscheidung in nicht-remittierte und remittierte Patienten konnte durch Ergebnisse
der Fremd- und Selbstratings zum Zeitpunkt der Katamneseuntersuchung bestätigt werden.
In den Aufnahmeuntersuchungen zeigten sich nicht-remittierte depressive Patienten
in der Selbstbeurteilung kränker als remittierte Befragte, während sich in den Entlassungsuntersuchungen
solche Differenzen eher in der Fremdbeurteilung ergaben. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung legen die Vermutung nahe, dass zur Beurteilung
eines längerfristigen Therapieerfolgs bei depressiven Patienten Fremd- und Selbstbeschreibungsinstrumentarien
gleichermaßen geeignet sind.
Abstract
Objective: The aim of this study is to investigate, whether conventionally used questionnaires
can differentiate between depressive patients. Method: 52 depressive patients were investigated by self-assessment-scales and non-self-assessment-scales
at time of admission, discharge and one year after discharge. The patients were subdivided
in a „remitted” (n = 34) and a „non-remitted” (n = 18) group by criteria of the ICD-10
at time of the 1-year follow-up. Results: At the 1-year follow-up the distinction in non-remitted and remitted patients was
confirmed by the results of the self-assessments and non-self-assessments. At admission
non-remitted depressive patients presented themselves sicker than remitted patients,
whereas at discharge those differences were rather apparent in case of the non-self-assessments.
Conclusion: The study data show that in case of depressive patients self-assessment-scales and
non-self-assessments-scales are qualified for the evaluation of a long-term outcome.
Literatur
1
Linden M.
Epidemiologie und Therapie depressiver Störungen.
Zeitschrift für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie.
2003;
49 (4)
333-345
2 Stieglitz R D, Baumann U (Hrsg). Psychodiagnostik psychischer Störungen. Stuttgart;
Enke 1994
Dr. Sissi Artmann
Bezirksklinikum Gabersee
Gabersee 7
83512 Wasserburg/Inn
Email: artmann.sissi@gabersee.de