Weniger Transplantatverluste und eine höhere Neoepithelisierungsrate der Wunde nach
der Spalthauttransplantation - nicht nur dies verspricht sich Prof. P.M. Vogt, Hannover,
von Repithel®, einem neuen Medizinprodukt, das mit der feuchten Wundbehandlung, der
Therapie bis zum Wundgrund und einer Infektionsprophylaxe drei Wirkmechanismen vereint.
Denn in seiner klinischen Phase-III-Studie heilten die Wunden nach einer Spalthauttransplantation
deutlich schneller ab, wenn das Transplantat mit dem so genannten "Advanced Healing
System" (AHS) abgedeckt wurde, als wenn nur Wundgaze verwendet wurde.
Bereits nach sieben Tagen führte Repithel® zu einer signifikant höheren Neoepithelisierungsrate
der Wunde im Vergleich zur Kontrollgruppe, die bakterielle Besiedlung war zudem deutlich
geringer. Nur bei fünf Probanden kam es mit dem neuen Wundheilungssystem zu Transplantatverlusten,
während unter der konventionellen Behandlung 14 Transplantatverluste zu verzeichnen
waren. "Obwohl Nikotin die Durchblutung der Haut um bis zu 30% reduziert und die Wunden
dadurch schlechter heilen, profitierten besonders Raucher von dem neuen Therapieprinzip",
konstatierte Vogt. Auch bei Rauchern verringerte sich der Transplantatverlust signifikant.
Zusätzlich verbesserte Repithel® die Narbenqualität. Ein Einfluss auf die Schilddrüsenfunktion
war nicht zu beobachten.
Dreifaches Wirkprinzip für alle Wunden
Möglich wird dieser positive Einfluss auf die Dauer und die Qualität der Wundheilung
durch die Dreierkombination aus Hydrogel, Hydrosomen und 3%igem PVP-Iod. Die Hydrogel-Basis
repräsentiert ein bekanntes Prinzip: Es gewährleistet ein feuchtes Wundklima, abgestorbenes
Gewebe und Beläge lösen sich vom Wundgrund ab (automatisches Debridement), und die
Wunde wird schonend gereinigt.
Neu sind die in das Hydrogel eingebetteten Hydrosomen (vgl. Abb.). Diese zwiebelschalenförmig
angeordneten Phospholipid-Doppelschichten, zwischen denen sich Wasser und PVP-Iod
befinden, durchdringen die ganze Wunde und reichern sich am Wundgrund an. Sie dienen
als Feuchtigkeitsreservoir. Da sich die Hydrosomen gezielt auf der Oberfläche von
Mikroorganismen anlagern, erreicht das PVP-Iod direkt eingedrungene Bakterien, Sporen,
Pilze oder viele Virusarten und tötet die Erreger effektiv ab. Die Phospholipide wiederum
werden in die beschädigte Zellmembran eingebaut und unterstützen so die Zellheilung
und den Gewebeaufbau.
Obwohl die feuchte Wundbehandlung ein international anerkannter Standard ist, ist
sie häufig problematisch: Denn ein feucht-warmes Klima fördert das Wachstum von Mikroorganismen
und damit die Entstehung von Infektionen. Lokale Antiinfektiva wiederum hemmen die
Wundheilung. Vogt freute sich daher: "Mit der Neuentwicklung ist es gelungen, den
Goldstandard der feuchten Wundheilung mit der Sicherheit einer antiinfektiven Prophylaxe
zu vereinen."
Quelle: Presseinformation "Repithel®: Zwei Drittel weniger Transplantatverluste",
herausgegeben von der Mundipharma GmbH, Limburg