ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2004; 113(9): 365
DOI: 10.1055/s-2004-835119
Rundschau

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Zum 65. Geburtstag und zur Emeritierung von Universitätsprofessor Dr. med. dent habil. Dieter Welker

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06 October 2004 (online)

 
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    Anfang der 50er-Jahre wurde an der Friedrich-Schiller-Universität Jena mit der Berufung von Prof. Gerhard Henkel aus Leipzig eine "Schule" der Zahnärztlichen Werkstoffkunde ins Leben gerufen, die über Jahrzehnte für die Jenaer Zahnmedizin charakteristisch war, über Thüringen hinaus ausstrahlte und bis zum heutigen Tage durch Prof. Dieter Welker weitergetragen und nachhaltig geprägt wurde. Es gibt kaum ein Teilgebiet, das Prof. Welker in den zurückliegenden 40 Jahren nicht bearbeitete. Seine Ergebnisse und sein Wissen haben in vielen Beiträgen zu Lehr- und Fachbüchern, in mehr als 200 Zeitschriftenpublikationen und in einer großen Anzahl von Vorträgen ihren Niederschlag gefunden. Mit unzähligen Gutachten hat er gemeinsam mit den Mitarbeitern seiner Forschungsgruppe die Entwicklungen der Dentalindustrie beeinflusst und auch manche Fehlentwicklung verhindert.

    Am 30. Juli 1939 in Jena geboren, gehört Dieter Welker zu jener Generation, deren Jugend durch die Beschwernisse der Nachkriegszeit im Osten Deutschlands geprägt war. Fleiß, Selbstdisziplin und Beharrlichkeit als Wesenszüge des Jubilars sind auch durch diese Zeitumstände bestimmt. So nimmt es nicht Wunder, dass er sich nach erfolgreichem Abschluss des Studiums für die Hochschultätigkeit entschloss, 1963 seine Tätigkeit als Assistent an der Abteilung für Zahnärztliche Prothetik und Kieferorthopädie der Universitätsklinik Jena unter Prof. Henkel aufnahm und ein Jahr später mit einer Arbeit auf dem Gebiet der experimentellen Grundlagenforschung zum Dr. med. dent. promovierte.

    Bereits 1964 wurden ihm Lehrverpflichtungen in der Vorklinik übertragen. Zum Oberarzt im Jahre 1975 ernannt, übernahm er ab 1977 unter dem Direktorat von Prof. Musil die Leitung des Funktionsbereiches "Werkstoffkunde" und alle Lehraufgaben auf diesem Gebiet. Prof. Welker ist ein begeisterter experimenteller Forscher, findet oft originelle Lösungswege und verfolgt die wissenschaftlichen Ziele mit Ausdauer und Präzision. Im Jahre 1967 erschienen die ersten wissenschaftlichen Publikationen von ihm, die sich mit zahnärztlichen Zementen und deren maschineller Verarbeitung beschäftigten. Sie leiteten damit eine Forschungsrichtung ein, die in den folgenden 10 Jahren intensiv bearbeitet und erweitert wurde. Untersuchungen an Abform- und Modellwerkstoffen, an Prothesenkunststoffen und biologische Materialprüfungen sind hier besonders zu nennen. Als Ergebnis dieser Forschungen erfolgte im Jahre 1980 die Habilitation. Mit ihr wurde eine umfassende Monographie vorgelegt, die den Wissensstand auf diesem Gebiet über Jahre bestimmte. In den folgenden Jahren widmete sich Prof. Welker verstärkt Aufgaben der biologischen Materialprüfung sowie mikrobiologischen und arbeitsmedizinischen Fragen beim Einsatz zahnärztlicher Materialien.

    Im Juni 1993 wurde Dieter Welker zum Universitätsprofessor an der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität berufen. Er baute den Arbeitsbereich Werkstoffkunde aus und intensivierte die Zusammenarbeit mit der Industrie.

    Seine wissenschaftlichen Leistungen wurden 1981 mit dem Wolfgang-Rosenthal-Preis (Jahresbestpreis der Gesellschaft für Stomatologie) und 1990 mit der Verleihung der Gerhard-Henkel-Medaille der Gesellschaft für Prothetische Stomatologie besonders anerkannt.

    Prof. Dieter Welker wird nach seinem 65. Geburtstag zum 30. September dieses Jahres seine aktive Hochschultätigkeit beenden. In wenigen Monaten wird also die private Sphäre seinen Tagesablauf bestimmen. Sein aktives Naturell, seine vielseitigen Interessen und Neigungen werden ihm helfen, den "Ruhestand" ebenso erfüllt zu gestalten wie die erfolgreichen Jahrzehnte der Berufstätigkeit.

    Mitarbeiter und Freunde, Kollegen und Schüler und der Schreiber dieser Zeilen wünschen ihm von Herzen viele glückliche Jahre, Gesundheit, Zufriedenheit und Freude!

    Edwin Lenz, Kiliansroda

     
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