ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2004; 113(12): 590-591
DOI: 10.1055/s-2004-860925
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Über die Kunst moderner Geweberegeneration - Die 8. Frankfurter Implantologie Tage (FIT) im Städel-Museum

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Curasan AG

  

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
18. Januar 2005 (online)

 
Inhaltsübersicht

Von Dr. Doreen Jaeschke

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Hochkarätige Referenten, aktuelle wissenschaftliche Vorträge, spannende Beiträge aus Universität und Praxis sowie rege Diskussionen unter einem Dach mit Gemälden alter Meister.

Die diesjährigen 8. Frankfurter Implantologie Tage boten konzentrierten Informationsaustausch in einer entspannten und stilvollen Atmosphäre. Etwa 170 Teilnehmer folgten am 24. und 25. September 2004 der Einladung der curasan AG (Kleinostheim) ins Frankfurter Kunstmuseum Städel.

Der erste Schwerpunkt lag auf der Odontoskopie und ihren Einsatzmöglichkeiten in der minimalinvasiven Diagnostik und Therapie. Prof. Dr. Dr. Wilfried Engelke (Universität Göttingen), "Vater der Stützimmersionsodontoskopie", sprach die einführenden Worte zum Stand der Technik und der aktuellen Entwicklung, die er auch anhand wissenschaftlicher Literatur eindrucksvoll belegte.

Dr. Henning Aleyt zeigte endoskopische Befunde zur Augmentation und Sinusbodenelevation aus seiner kieferchirurgischen Praxis in Zeitz und entkräftete Zweifel an der Umsetzbarkeit der Methode in der Praxis. Er nutzt die Endoskopie insbesondere zur Beurteilung der Schneiderschen Membran, zur Kontrolle der Präparationsgrenzen wie auch zur Kontrolle der Schüttdichte des Augmentats.

Dr. Stefan Möller (GAID Göttingen) widmete sich in seinem Vortrag dem Flapless Sinuslift. Ohne Mukoperiostlappen werden nach navigiertem Bohren die anatomischen Strukturen sowie später auch der Bereich der Implantatschulter endoskopisch kontrolliert. Per subanthroskopischer laterobasaler Sinusbodenaugmentation (SALSA) wird der Subantralraum entfaltet und anschließend Augmentat eingebracht.

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PRP für verkürzte Knochen- und Weichgewebsregeneration

Der Sigmaringer Dr. Werner Hotz war einer der ersten Praktiker, die den Sinuslift Anfang der 80er-Jahre in ihr Spektrum aufnahmen. Seine retrospektive Fallstudie zum Sinuslift mit Cerasorb® und PRP bezog sich auf insgesamt 188 operierte Kieferhöhlen (davon 5 ohne PRP) und 524 Implantate im augmentierten Sinus - bei einer Erfolgsquote von 96%. Laut Hotz tritt insbesondere in der Regeneration von Weichgewebe ein "Turboeffekt" mit PRP auf, der es erlaubt, bereits am 3. Tag postoperativ die Nähte zu entfernen. Weniger Nachbluten und postoperative Ödeme bzw. Hämatome, reduzierter Analgetikakonsum bei verkürzter Knochen- und Weichgeweberegeneration seien einige der Wirkungen. In Fallbeispielen belegte Hotz eindrucksvoll die Wirksamkeit von Cerasorb® und PRP in den Grenzbereichen der oralen Chirurgie "... und alles mit vollsynthetischen bzw. autologen Materialien, ganz ohne Prionengefahr."

Den Weg zum hochwertigen PRP mit vitalen Thrombozyten untersuchte Dr. Claus Schüttler-Janikulla (Zentrale Praxis für Implantologie Berlin). Er verglich 4 Blutzentrifugensysteme auf die Konzentration und Vitalität der Thrombozyten im PRP. Die Labofuge (curasan AG) erreichte dabei die höchste Konzentration an Thrombozyten mit der besten Vitalität. Er empfiehlt den PRP-Einsatz insbesondere bei Implantationen, Risikopatienten und Augmentationen.

Dr. Dr. Thorsten Appel (MKG-Chirurgie der Universitätsklinik Bonn) berichtete über PRP in der Literatur und den aktuellen Stand der Wissenschaft zur klinischen Wirksamkeit des Materials. Gesichert ist demnach die Wirksamkeit bei der Beschleunigung der Blutstillung, bei der Behandlung chronischer Ulzera und dem Verschluss von Maculadefekten. Nachgewiesen ist auch eine minimierte sekundäre Schrumpfung und Weichgewebsretraktion bei geringerer postoperativer Schwellung.

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Verbesserung des Knochenlagers durch Cerasorb

Prof. Dr. Dr. Hanns Plenk jr. ist emeritierter Leiter der Arbeitsgruppe Skelettgewebe- und Biomaterialforschung am Institut für Histologie und Embryologie der Universität Wien. In seiner Begriffsklärung sind Knochenersatzmaterialien lediglich Reparationsmaterialien und führen zu einem fraglichen biofunktionellen Remodelling, während Knochenaufbaumaterial in einer vollständigen knöchernen Defektdurchbauung, einer Restitutio ad integrum, resultiert. Plenk präsentierte u. a. Histologien nach Augmentation mit Cerasorb®. Nach Sinuslift stellten sich unterschiedlich weit aufgeschlossene Granula dar und eine eindeutige Knochenbildung synchron zur Resorption von Cerasorb®.

Sein Wiener Kollege Dr. Johann Lederer stellte wenig später oral-chirurgische Konzepte zur Verbesserung des Knochenlagers bei der Verwendung von -TCP vor. In einer Studie (49 endoskopisch kontrollierte Sinuslifts, 86 Implantate nach 6-8 Monaten belastet) waren bei Erhalt von 83 Implantaten nach 9 Monaten fast alle Granula durch lamellären Knochen ersetzt bei 4-8 mm Sinusboden-Höhengewinn. Neben Zystenversorgung, WSR und Implantation beschrieb er das Vorgehen bei Unterkieferatrophie mit Titanmesh und Cerasorb®.

Dr. Dr. Frank Palm (MKG-Chirurgie, Klinikum Konstanz). konnte erste Ergebnisse mit dem neuen Knochenaufbaumaterial Cerasorb® M vortragen: "Das Besondere ist die multiporöse Struktur mit interkonnektierenden Poren, die zu einer schnelleren Resorption führt." Mikro-, Makro- und Mesoporen ermöglichen das Einwachsen von Zellen als auch Kapillaren. In 100 Fällen wurden Patienten mit unterschiedlichen Defekten, teilweise auch polytraumatisierte Unfallopfer, damit versorgt und ein signifikant besseres Einheilverhalten als bei sonstigen synthetischen Knochenersatzstoffen beobachtet. Gegenüber anderen makroporösen Materialien gab es zudem weniger Wundheilungsstörungen, da das Primärkorn bei Cerasorb® M mit > 10 µm so beschaffen ist, dass keine Phagozytose stattfindet.

OA Dr. Dr. Rainer Buch (MKG-Chirurgie, Universität Regensburg) widmete seinen Vortrag den Methoden, die einer Kieferkammatrophie nach Zahnverlust vorbeugen. Ohne Gegenmaßnahmen werden 40-60% des Alveolarknochens in den ersten 2 Jahren abgebaut. Buch verwendet nach schonender Extraktion Kollagencones zum Erhalt des Alveolarkamms über eine Dauer von maximal 6 Wochen bis zur Implantation. Er vernäht einen gestanzten Schleimhautpatch darüber und versorgt zur Gingivaformung provisorisch mit einem geklebten Pontic. Vorteilhaft ist laut Buch der sofortige Wundverschluss inklusive Alveolarkammstabilisierung, ein Gewinn an fixierter Gingiva unter Erhalt der alveolären Strukturen.

Dem Alveolarkammaufbau galt der Vortrag von PD Dr. Dr. Anton Dunsche (Direktor der MKG-Chirurgie, Klinikum Karlsruhe). Schwerpunkt war die umschriebene Alveolarkamm-Augmentation mit Micromesh, Cerasorb® und autologem Knochentransplantat im Verhältnis von 4:1, mit der in Karlsruhe erfolgreich gearbeitet wird (118 Patienten mit meshgestützter Augmentation und 234 Implantaten mit einer 92%igen Erfolgsrate). Bei 2 Dritteln der Fälle traten Mesh-Dehiszenzen auf, die entweder mit einer Membran versorgt wurden oder bereits genug Pseudoperiost gebildet hatten.

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Rechtliche Bedeutung der Patientenaufklärung

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"Aufklärung ist die Pflicht des Arztes." So lautete die Botschaft von Dr. Peter Dirsch (Universität Witten-Herdecke) in seinem Vortrag zur rechtlichen Bedeutung der Aufklärung im Bereich von Implantologie und Augmentation. Wichtig sei dazu das persönliche Gespräch mit dem Arzt, das nicht delegiert werden könne und in dem zu Diagnose, Behandlung, Risiken, Folgen bei Nichtbehandlung und über die Gebühren aufgeklärt und dies entsprechend mit Unterschrift dokumentiert werden müsse. Angesichts der verwendeten Augmentationsmaterialien sei der aktuelle Stand des Wissens zu beachten, der vor Gericht an der Auffassung der entsprechenden Fachgesellschaft orientiert ist. Demnach sei derzeit ein Risiko beispielsweise nicht auszuschließen, dass Produkte tierischen Ursprungs mit Prionen belastet sein könnten.

Prof. Dr. Herbert Deppe (MKG-Chirurgie, Klinikum r. d. Isar, München) referierte über die CO2-Lasertherapie und Cerasorb® bei periimplantären Infekten. Er stellte heraus, dass bei ca. 300000 gesetzten Implantaten pro Jahr in Deutschland 10-28% periimplantäre Infekte ein verbreitetes Problem darstellen.

Dr. Ady Palti (Kraichtal) eröffnete die letzte Präsentationsrunde. Seit 1999 verwendet er Cerasorb®: "Anfangs nahmen wir 70% Knochen und nur 30% Cerasorb®. Seit 5 Jahren genügt uns Cerasorb® und Eigenblut angesichts einer deutlich erweiterten Anwendung auch bei Extremfällen." Diese führte Palti in eindrucksvollen Bildern und Fallbeispielen aus. Patienten nach Bestrahlung und Tumorbehandlung zählen dazu, ebenso schwierige chirurgische Techniken (Mesh oder Distraktionsosteogenese), eine komplizierte Anatomie oder Eingriffe mit sehr hohen ästhetischen Anforderungen. Seit 1999 hat Palti 958 Fälle mit Cerasorb® versorgt mit einer Komplikationsrate von lediglich 2,2%.

Einen sehr bewegenden Abschluss bildete der Vortrag des emeritierten Prof. Dr. Dr. Hans-Dieter Pape. Der ehemalige Leiter der MKG-Chirurgie Köln behandelt und organisiert die Behandlung von Patienten mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten in Nepal. Pape verwendet zur Blutstillung bei diesen Eingriffen stypro® (curasan AG), einen Gelatineschwamm porcinen Ursprungs. Eine deutliche Senkung der Komplikationen war die Folge und damit eine höhere Überlebensrate. Pape bestätigte einen verkürzten Heilungsablauf und einen schnellen Abbau in bis zu 3 Wochen.

Dr. Wolf-Dietrich Hübner, Medical Director der curasan AG, dankte zum Abschluss den Referenten für die didaktisch hervorragenden Vorträge und den Teilnehmern für die lebhaften Diskussionen, die dieses traditionelle Treffen zwischen Wissenschaft und Praxis wieder zu einem fruchtbaren Erfahrungsaustausch werden ließen.

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