Sportverletz Sportschaden 2005; 19(2): 89-93
DOI: 10.1055/s-2005-858043
Originalarbeit

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Osteoarthrose durch Langstreckenlaufen?

Osteoarthritis from Long-Distance Running?E. Hohmann1 , K. Wörtler2 , A. Imhoff3
  • 1Musculoskeletal Research Unit, Central Queensland University, Australia; Abteilung und Poliklinik für Sportorthopädie der Technischen Universität München
  • 2Abteilung für Radiologie, Klinikum re. der Isar, Technische Universität München
  • 3Abteilung und Poliklinik für Sportorthopädie der Technischen Universität München
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Publication Date:
25 May 2005 (online)

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Zusammenfassung

Langstreckenlaufen hat sich in den letzten Jahren zu einem Volksport entwickelt. Diese Studie hat 7 Anfänger ohne vorherige Lauferfahrung, die sich neun Monate auf den Münchner Marathon vorbereitet haben, betreut und mit sechs fortgeschrittenen und zwei professionellen Marathonläufern verglichen. Alle Läufer haben sich in der Ruhephase 72 bis 96 Stunden vor dem Rennen einem MRT der Hüfte und des Knies unterzogen. Dieses Prä-Lauf-MRT diente als Kontrolle, um bestehende Pathologie auszuschließen. Ein weiteres MRT wurde 48 - 72 Stunden nach dem Lauf angefertigt. Bei den Anfängern zeigt sich auf den MRT-Aufnahmen vor dem Marathonlauf ein normales unauffälliges Gelenk. Nach dem Rennen finden sich bei allen außer einem Läufer Gelenkergüsse. Bei den fortgeschrittenen und professionellen Läufern wurde weder vor noch nach dem Rennen Auffälligkeiten gefunden. Fortgeschrittene und erfahrene Läufer adaptieren sich gut an die außergewöhnlichen Belastungen eines Marathonlaufes. Bei Anfängern zeigen sich Überlastungsreaktionen nach dem Lauf. Während der Vorbereitung auf einen Marathon lässt sich durch gezieltes Training auch beim Anfänger eine Überlastung vermeiden. Lediglich die außergewöhnliche Belastung durch den Lauf selbst hat Auffälligkeiten im MRT gezeigt. Ob dies durch Erschöpfung durch den Wettbewerb oder durch inadäquate Trainingsvorbereitung selbst ausgelöst wurde, muss näher untersucht werden. Unsere Resultate lassen den Schluss zu, dass durch gezieltes Training eine Anpassung an die Belastung durch Laufen stattfindet und wahrscheinlich keine langfristigen degenerativen Veränderungen hervorrufen. Athleten mit einer moderaten Abweichung von einer normalen Beinachse ist aus unserer Sicht und heutigem Wissensstand vom Langstreckenlaufen abzuraten.

Abstract

Long distance running has become a fashionable recreational activity. This study investigated the effects of external impact loading on bone and cartilage introduced by performing a marathon race. Seven beginners were compared to six experienced recreational long distance runners and two professional athletes. All participants underwent magnetic resonance imaging of the hip and knee before and after a marathon run. Coronal T1 weighted and STIR sequences were used. The pre MRI served as a baseline investigation and monitored the training effect. All athletes demonstrated normal findings in the pre run scan. All but one athlete in the beginner group demonstrated joint effusions after the race. The experienced and professional runners failed to demonstrate pathology in the post run scans. Recreational and professional long distance runners tolerate high impact forces well. Beginners demonstrate significant changes on the post run scans. Whether those findings are a result of inadequate training (miles and duration) warrant further studies. We conclude that adequate endurance training results in adaptation mechanisms that allow the athlete to compensate for the stresses introduced by long distance running and do not predispose to the onset of osteoarthritis. Significant malalignment of the lower extremity may cause increased focal loading of joint and cartilage.

Literatur

Associate Professor Erik Hohmann

Division of Orthopaedic Surgery, Rockhampton Base Hospital

PO Box 4045

Rockhampton QLD 4700

Australia

Email: ehohmann@optusnet.com.au