Rofo 2005; 177(9): 1310-1312
DOI: 10.1055/s-2005-858491
Der interessante Fall

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Perkutane endovaskuläre Revaskularisation als Ultima Ratio bei akutem Verschluss der Arteria mesenterica superior

F. Eickmeyer1 , H.-J Schwarzmaier1 , V. U. Fiedler1
  • 1Krefeld
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Publication Date:
11 August 2005 (online)

Einführung

Der akute Verschluss der Arteria mesenterica superior (AMS) ist ein absoluter Notfall mit einer Letalität von 36 bis 100 % (Schoots IG et al. Br J Surg 2004; 91: 17). Ein solcher Verschluss bedarf daher der sofortigen Behandlung. Ursache ist meist eine kardiale Embolie. Ein erhöhtes embolisches Okklusionsrisiko besteht insbesondere bei älteren Patienten mit kardiovaskulären Vorerkrankungen. Bei Verdacht auf eine Darmischämie sollte unverzüglich entweder eine CT-Angiographie oder aber eine konventionelle selektive Angiographie der AMS durchgeführt werden (Kozuch PL et al. Aliment Pharmacol Ther 2005; 21: 201). Hierbei sollte jedoch der CT-Angiographie zur besseren Einschätzung des Befundes sowie der Therapieplanung der Vorzug gegeben werden. Bestätigt sich die Diagnose eines akuten Verschlusses der AMS, muss innerhalb von zwei bis drei Stunden die Revaskularisation erfolgen, um die drohende Darmnekrose abzuwenden. Therapie der Wahl sind die offene chirurgische Desobliteration (Fogarty-Embolektomie) sowie die Anlage eines aortomesenterialen Bypass (Luther BLP. Intestinale Durchblutungsstörungen 2001. Darmstadt: Steinkopf). Darüber hinaus ist in der Regel ein Zweiteingriff erforderlich, um gegebenenfalls infarzierte Darmareale zu resezieren. Patienten, bei denen ein operatives Vorgehen nicht infrage kommt, sollten eine lokale Lysetherapie erhalten. In Einzelfällen wurde dieses Vorgehen auch mit einer Aspiration des Thrombus (Ogihara S et al. J Gastroenterol 2003; 38: 272) oder einer perkutanen transarteriellen Angioplastie (Wakabayashi H et al. Cardiovasc Intervent Radiol 2004; 27: 389) kombiniert. Wir berichten im Folgenden über einen Patienten, bei dem eine solche hoch dosierte lokale Lysetherapie mit Thrombusaspiration frustran blieb und bei dem als Ultima Ratio eine perkutane endovaskuläre Thrombektomie durchgeführt wurde.

Dr. Frank Eickmeyer

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