Rofo 2005; 177(5): 763
DOI: 10.1055/s-2005-868470
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04 May 2005 (online)

 
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    Prof. Dr. med Alfred Gebauer, langjähriger Direktor des Zentralinstituts für Radiologie der Medizinischen Universitätskliniken Frankfurt a. M., verstarb am 27.1.2005 im Alter von 95 Jahren in Bad Homburg v. d. H.

    Alfred Gebauer studierte Medizin an den Universitäten Marburg, Innsbruck und Breslau. Nach seiner Assistentenzeit in der Pharmakologie in Königsberg arbeitete er in der Inneren Medizin in Breslau bei Prof. Gutzeit, verbunden mit einer Tätigkeit in der Röntgenabteilung. Die internistische Ausbildung wurde unterbrochen durch Kriegsdienst als Stabsarzt in Russland. Nach der Flucht der Familie aus Breslau und nach Kriegsende wirkte er als Oberarzt an der Medizinischen Universitätsklinik Erlangen bei Prof. Matthes. Hier erfolgte 1949 die Habilitation für Innere Medizin und Radiologie über das Thema "Das transversale Schicht-Verfahren". Aufgrund dieser wichtigen Doppelqualifikation in Innerer Medizin und Radiologie erhielt er 1953 eine Stelle als Abteilungsleiter an der I. Medizinischen Universitätsklinik Frankfurt/M bei Prof. Dr. F. Hoff. Dort baute er eine große moderne Röntgenabteilung auf, die schließlich in ein Zentralinstitut für Radiologie einmündete. Hier wirkte er bis zu seinem wohlverdienten Ruhestand 1979.

    Die herausragende Leistung von A. Gebauer bestand in der engen Verbindung von Klinik, Radiologie und Endoskopie. Mit Fleiß und präziser Sachkenntnis entstanden aus seiner Feder im Thieme-Verlag Standardwerke wie:

    • Das transversale Schichtverfahren (1955), zusammen mit H. Schanen

    • Das Röntgenschichtbild (1959), zusammen mit E. Muntean, E. Stutz und H. Vieten

    • Das diagnostische Pneumoperitoneum (1959)

    Für eine Arbeit "Untersuchungen über ein Verfahren zur Herstellung horizontaler Körperschichtaufnahmen" erhielt A. Gebauer 1950 den begehrten Schleussner-Preis.

    Sein Arbeitsstil war durch die ständige Perfektionierung der radiologischen Diagnostik geprägt - immer mit Blick auf den klinischen Befund, wobei ihm seine große Erfahrung als Internist zur Hilfe kam. Diese Einstellung verlangte er auch von seinen zahlreichen Schülern und engsten langjährigen Mitarbeitern, die sein Werk erfolgreich fortsetzten. In seiner Abteilung herrschten intellektuelle Redlichkeit, Pflichterfüllung, Ordnung und Geselligkeit. Besonders enge Kontakte bestanden in Frankfurt zur Medizinischen Poliklinik und zur Kinderklinik.

    In dankbarer Erinnerung

    H. Brass, Ludwigshafen a. Rh.

     
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