Intensivmedizin up2date 2005; 1(4): 345-351
DOI: 10.1055/s-2005-870476
Neuro-Intensivmedizin
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Critical-illness-Polyneuropathie und -Myopathie

Ernst  Hund
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Publication Date:
29 November 2005 (online)

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Kernaussagen

Critical-illness-Polyneuropathie und -Myopathie sind häufige neuromuskuläre Komplikationen beim intensivmedizinisch behandelten Patienten. Klinisch treten sie mit muskuläre Schwächen und Atrophien in Erscheinung, die zu verzögerter Entwöhnung vom Respirator und Verlängerung der neuromuskulären Rehabilitation führen. Als ursächlich wird die systemische Entzündungsreaktion (SIRS) angesehen, bei den Myopathien spielen auch hochdosierte Steroide und Muskelrelaxanzien eine Rolle. Der Verlauf ist monophasisch und selbstlimitierend, d. h. nach Beendigung der Intensivbehandlung tritt eine spontane Rückbildung ein. Die Diagnose wird elektrophysiologisch gestellt; die Abgrenzung gegenüber einer Myopathie gelingt häufig nur durch eine Biopsie. Die Prognose der CIP ist bei leichten Verläufen gut, schwere Verläufe können lebenslange neuromuskuläre Defizite hinterlassen.

Literatur

Prof. Dr. Ernst Hund

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