Der komplexe gesellschaftliche Strukturwandel einschließlich der demographischen Entwicklungen
verlangt nach differenzierten Antworten und einenden Visionen auch der klinischen
Medizin. Der 46. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie im März dieses
Jahres in Berlin hat sich bemüht, Antworten zu geben.
Im Kern soll die Zukunftsfähigkeit unseres Faches Pneumologie gestärkt werden. Wie
erreichen wir dies am effektivsten? Ganz sicher mit Nachwuchsgewinnung durch Forschungs-
und Wissenschaftsförderung. Aber das ist nicht alles. Besonders für die klinisch tätigen
Lungenärzte in der Niederlassung oder im Krankenhaus ist die Fort- und Weiterbildung
zur Qualitätssteigerung essenziell. Darüber hinaus wächst das Interesse hausärztlich
tätiger Internisten und Allgemeinmediziner an pneumologischen Inhalten. Darauf muss
mit einem Fortbildungsformat reagiert werden, dass die Zuwächse bzw. Veränderungen
kompakt vermittelt.
Das „Auditorium maximum” wurde als neues Angebot pneumologischer Fortbildung und als
identitätsstiftende Kommunikationsplattform entwickelt. Das Programm war auch Botschaft
zur Darstellung der Vielfältigkeit und Bedeutung des Fachgebietes. In 22 Übersichtsreferaten
wurde von A (wie Asthma) bis Z (wie Zystische Fibrose) das gesamte Spektrum pneumologischer
Fortbildungsinhalte abgebildet. Am Anfang standen fach- und verbandspolitische Überlegungen
zur Pneumologie 2005. Das Thema „Lungenkrankheiten, Lungenkranke und Strukturen -
was haben wir, was werden wir brauchen?” wurde durch Stellungnahmen zur Rolle der
Beatmungsmedizin und zu den Grenzgebieten des Faches ergänzt.
Unter der sprichwörtlichen Überschrift: „Berliner Luft - Atemluft” wurde die aktuelle
Problematik umweltbedingter Lungenerkrankungen insbesondere im Hinblick auf die Feinstaub-Diskussion
aufgegriffen. Damit ist uns auch gelungen eine große Öffentlichkeit für die Problematik
und die Aktivitäten der deutschen Lungenärzte herzustellen.
Wir haben uns bemüht die gesamte wissenschaftliche und klinische Kompetenz und Erfahrung
unserer Gesellschaft mit einzubeziehen. Besonderer Wert wurde auch hier auf die Nachwuchsförderung
gelegt, was wesentlich zum Gelingen der Fortbildung beitrug. Diese Mischung hat die
Veranstaltung belebt und den Geist lebendigen Austausches beflügelt. Die Beiträge
waren ausnahmslos von exzellenter Qualität in Inhalt und Präsentation.
Die Resonanz der Kongressteilnehmer auf das Auditorium maximum - Pneumologie 2005
hat alle Erwartungen übertroffen. Im zumeist übervoll besetzten historischen Kuppelsaal
des Berliner Congress-Centrums (über 400 Zuhörer) herrschte über den gesamten Kongress
eine konzentrierte Atmosphäre und aktives Interesse. Dabei waren Wissenschaftler und
Kliniker, Krankenhausärzte und Niedergelassene in gleicher Weise vertreten. Die Besucher
des Kongresses, die Referenten und Vorsitzenden haben diese Veranstaltungsreihe zu
diesem Erfolg werden lassen.
Die Referenten haben ihren Beitrag als Manuskript unserer Zeitschrift „Pneumologie”
zur Verfügung gestellt. Dafür unser Dank den Autoren. Die Manuskripte werden im Format
einer Serie „Auditorium maximum - Pneumologie 2005” publiziert (s. S. 477 in diesem
Heft). Auch hier gilt die Regel „Besonders das gedruckte Wort wird zur Produktivkraft”.