PiD - Psychotherapie im Dialog 2006; 7(1): 61-67
DOI: 10.1055/s-2005-915430
Aus der Praxis
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Brauchen Säuglinge Psychiater?

Andreas  Wiefel, Ulrike  Lehmkuhl
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Publication Date:
23 February 2006 (online)

Zusammenfassung

Die theoretischen und diagnostischen Voraussetzungen für Interventionen in der frühen Kindheit werden benannt. Die Bedeutung der beteiligten Partner am Therapeut-Klienten-System (Kind, Eltern, externe Helfer) wird besprochen. Damit teilen sich die therapeutischen Komponenten in kindbezogene, elternbezogene oder psychosozial unter Einbindung externer Helfer ausgerichtete Interventionen. Eine Schweregradeinschätzung ist essenziell für die Auswahl der therapeutischen Module. Grundsätzlich sollte vernetzt gearbeitet werden, in schweren Fällen immer unter Beteiligung des Jugendamtes. Es sollte dafür gesorgt werden, dass eine der beteiligten Institutionen „den Hut auf hat”, am besten die eigene („case-manager”). Wenn das nicht geht, sollte man jemanden fragen, den man gut kennt. Dafür muss man sich vorher mit den regionalen Gegebenheiten vertraut machen und geeignete Partner suchen, die im konkreten Fall diese Aufgabe übernehmen.

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Korrespondenzadresse:

Dr. Andreas Wiefel

Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Charité
Universitätsmedizin Berlin

Augustenburger Platz 1

13353 Berlin

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