Zeitschrift für Klassische Homöopathie 2005; 49(3): 139
DOI: 10.1055/s-2005-918004
Nachruf

Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG

Nachruf zum Tod von Dr. med. Otto Eichelberger (1918-2005)

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Publication Date:
12 October 2005 (online)

Am 25.07.05 wurde Dr. med. Otto Eichelberger abberufen.

Ich erinnere mich: Im Winter 1969 hat mich Herr Kollege Martin Stübler von Augsburg in seinem Auto mitgenommen und mich als „Youngster” bei den monatlich stattfindenden Fortbildungsabenden in München beim Kollegen Eichelberger eingeführt.

Hier, in dem geräumigen, angenehm warmen, gemütlich, aber auch zweckmäßig eingerichteten Gartenhaus saßen in dem bis auf den letzten Platz voll besetzten Raum bedeutsame homöopathische Ärzte wie Bansa, H. Barthel, Braun, Gawlik, Schmeer - und hörten Herrn Eichelberger zu. Als Schüler Voegelis hatte er sich in der Lehre über die klassische Homöopathie Hahnemanns einen Namen gemacht. Seine monatlichen Rundbriefe, die an diesen Abenden besprochen wurden, waren weit über die Grenzen Bayerns bekannt. Sie wurden auch von vielen homöopathischen Kollegen zum Fernstudium dieser nach dem zweiten Weltkrieg wiederentdeckten Methode benutzt. Das alles hinterließ einen starken Eindruck auf mich. Gerne bin ich zu den monatlichen Treffen gefahren, um die klassische Vorgehensweise zu erlernen.

Seine eloquente, unnachgiebige, streitbare, aber auch humorvolle Vortragsweise konnte man nicht überhören. Kollegen, die bei diesem oder jenem Fall ein anderes Mittel in Erwägung zogen, wurden nach einer ausführlichen Diskussion kurz und prägnant darauf hingewiesen, dass das verabreichte Mittel dem Patienten geholfen habe, und dies sei schließlich das Wichtigste.

1980 folgte ich ihm in seinem Amt als 1. Vorsitzenden des LV Bayerns, dessen Wege sich vom DZVhÄ trennten.

Herr Dr. Otto Eichelberger hat sich um die klassische Homöopathie Hahnemanns als Wegbereiter und Lehrer in der Nachkriegszeit bis in unsere Tage verdient gemacht hat. Nicht nur ich selber verdanke ihm viel.

Horst Hauptmann