Die angiofollikuläre Lymphadenopathie, Morbus Castleman, ist eine seltene Erkrankung,
charakterisiert durch abnormales Wachstum der Lymphknoten. Sie ist in ihrer lokalisierten
Form zum ersten Mal von Benjamin Castleman 1956 beschrieben worden [1 ]. Gaba u. Mitarb. erwähnen 1978 erstmalig die multizentrische Form dieser Krankheit
[2 ]. Am häufigsten wird die Krankheit in den intrathorakalen, abdominalen oder zervikalen
Lymphknoten nachgewiesen. Seltener werden die axillären und die pelvinen Lymphknoten
befallen. In der Regel findet man abnorm vergrößerte Lymphknoten. Synonyme sind lymphoides
Hamartom, angiofollikuläre Lymphknotenhyperplasie, angiomatöses Lymphoid, in der englischsprachigen
Literatur auch giant benign Lymphoma und giant lymph node hyperplasia.
Die genaue Ursache der Erkrankung ist unbekannt. Es wird vermutet, dass eine erhöhte
Produktion von Interleukin-6 in den Lymphknoten eine Rolle bei der Entstehung des
Morbus Castleman spielen kann [3 ]
[4 ].
Es werden beide Geschlechter (unabhängig vom Alter) gleich betroffen. Allerdings zeigt
sich eine größere Prävalenz geschlechtsunabhängig bei jungen Erwachsenen. Kinder sind
seltener betroffen.
Der Morbus Castleman kann begleitend bei verschiedenen Störungen der Immunregulation
beobachtet werden: unter anderem bei Autoimmunerkrankungen [5 ]
[6 ]
[7 ], primäres Immundefizitsyndrom [6 ]
[7 ], Kaposi-Sarkom [5 ]
[8 ]
[9 ]. Die plasmazelluläre Form wird nicht selten auch bei HIV [10 ]
[11 ]
[12 ]
[13 ] - dann fast immer mit Nachweis des HHV-8 (human herpesvirus 8) [8 ]
[10 ]
[11 ], Morbus Hodgkin [5 ]
[14 ] oder bei dem POEM Syndrom (Polyneuropathie, Organomegalie, Endokrinopathie, M-Protein
und Hautveränderungen) beobachtet [4 ]
[5 ]
[15 ]
[16 ]
Radiologisch werden isolierte oder multiple vergrößerte Lymphknoten nachgewiesen,
die sich als homogene wie auch inhomogene Massen darstellen können. Sie sind in die
Regel gut abgrenzbar und zeigen ein sehr langsames Wachstum. Typisch ist die gute
Durchblutung bei fehlenden Verkalkungen. Die Computertomographie und die Magnetresonanztomographie
haben annähernd die gleiche Aussagekraft [25 ]
[26 ]
[27 ]
[28 ]
[29 ].
Als Nebenbefunde werden Pleura- und Perikarderguss, pneumonische Infiltrate, Bronchiolitis
obliterans, Pemphigus, Polineuropathie, Hepatosplenomegalie beschrieben [30 ]
[31 ]
[32 ]
[33 ]
[34 ]
[35 ]
[36 ]
[37 ].
Histopathologisch werden eine hyalin-vaskuläre und eine plasmazelluläre Variante unterschieden.
Anhand der Ausbreitung gibt es eine lokalisierte und eine disseminierte Form, wobei
bei der disseminierten Form es sich in der Regel um den plasmazellulären Typ handelt
[5 ]
[17 ].
Von 1994 bis 2004 wurden in unserer Klinik 87 Patienten mit Mediastinaltumoren operiert.
Bei 52 dieser Patienten (60 %) wurde eine benigne Erkrankung diagnostiziert (Abb.
[1 ]). Darunter waren zwei Patienten mit einer isolierten hyalin-vaskulären Form des
Morbus Castleman.
Abb.1 Verteilung nach Diagnosen der in unserer Klinik operierten benignen Erkrankungen des
Mediastinums (1994 - 2004).
Fall 1
Fall 1
Die 40-jährige Patientin wurde mit einem radiologisch und computertomographisch nachweisbarem
Mediastinaltumor stationär aufgenommen. Dieser fand sich anlässlich einer Gesundheitsuntersuchung
zwei Wochen vor der stationären Aufnahme. Beschwerden wurden bei der stationären Aufnahme
nicht angegeben. Nach Angaben der Patientin war dieser Befund bereits seit einigen
Jahren radiologisch bekannt. Da sie erst vor vier Monaten aus der Ukraine übergesiedelt
war, konnten frühere Befunde zum Vergleich nicht angefordert werden. Ein Nikotinabusus
bestand nicht.
Die Anamnese war bis auf eine euthyreote Struma diffusa unauffällig. Der klinische
Aufnahmebefund, die laborchemischen Befunde, die Bodyplethysmographie, die Bronchoskopie
und die Abdomen-Sonographie waren unauffällig.
Röntgen-Thoraxaufnahme: deutlich vergrößerter linker Hilus, nach links verbreitertes
Mediastinum mit leicht elongierter Aorta.
Thorax-CT (Abb. [2 ]): 6 × 8 cm großer glatt begrenzter Tumor zwischen Aorta descendens und Wirbelsäule
im hinteren mittleren Mediastinum (Verdacht eines Aortenaneurysmas). Bei der CT-Rekonstruktion
der Aorta kein Hinweis für Aneurysma in diesem Bereich.
Abb.2 Thorax- CT, Fall 1: mit Pfeilen ist der zwischen Aorta, Wirbelkörper und Brustwand
liegende Tumor markiert.
Da sich mit den bisher durchgeführten diagnostischen Maßnahmen keine Klärung dieses
Befundes erzielen ließ, führten wir eine linksseitige anterolaterale Thorakotomie
durch. Intraoperativ zeigte sich ein kleinkindsfaustgroßer derber Tumor im hinteren
Mediastinum zwischen der Aorta thoracica und der Wirbelsäule. Die den Tumor überziehende
Pleura parietalis war stark gefäßinjiziert und milchglasartig verändert. Eine Infiltration
des Tumors in angrenzende Strukturen bestand nicht. Er wurde in toto exstirpiert.
Die histologische Aufarbeitung des Präparates erbrachte die hyalin-vaskuläre Variante
einer angiofollikulären lymphoiden Hyperplasie (Morbus Castleman) (Abb. [3 ]).
Abb. 3 Fall 1: Follikuläre Hyperplasie mit großem Keimzentrum und zwiebelschalenartig angeordnetem
Lymphozytenwall neben rasenartigen Plasmazellinfiltraten (M. Castleman) - Färbung
mit PAS; Vergrößerung 25 ×(1) .
(1) Praxis für Pathologie Prof. Dr. Heine, Dr. Blume, Prof. Dr. Dämmrich, Schweinfurt.
Der postoperative Verlauf war komplikationslos. Die Patientin wurde nach Abschluss
der Wundheilung bei Wohlbefinden entlassen und ist mittlerweile fünf Jahre rezidivfrei.
Fall 2
Fall 2
Es handelt sich um eine 59jährige Patientin, die anamnestisch über einen (im Rahmen
einer Reihenuntersuchung) 1999 erstmalig radiologisch diagnostizierten Rundherd im
rechten Lungenhilus berichtet. Vorerkrankungen: arterielle Hypertonie mit Cor hypertonicum,
Sigmadivertikulose, COPD. Da der radiologische Befund an Größe zugenommen hatte, wurde
die Patientin stationär zur weiteren Diagnostik und Therapie eingewiesen. Bei Aufnahme
klagte die Patientin über zunehmende Atemnot seit circa 18 Monaten mit deutlicher
Verschlechterung und thorakalem Druckgefühl in den letzten sieben Wochen. Es werden
ein Nikotinabusus bis vor 7 Wochen mit 2 Schachteln Zigaretten pro Tag sowie die Haltung
von Vögeln (Wellensittiche) seit etwa fünf Jahren angegeben.
Klinischer Aufnahmebefund: Bei der Auskultation der Lunge vesikuläres Atemgeräusch
mit Knistern im dorsalen Bereich bds. Sonst unauffällig.
Laborchemische Befunde: Bei Aufnahme respiratorische Partialinsuffizienz, bei Entlassung
Normoxämie. Das C-reaktive Protein (CRP) bei Aufnahme erhöht (6,08 mg/dl), bei Entlassung
normal. Die Alveolitis - Antikörper für Wellensittichkot mit 69,8 mg/l deutlich erhöht
(Norm < 20 mg/l), die Antikörper für Wellensittich-Serum und -Federn im Normbereich
(14,2, bzw. 17,0 mg/l). Die restlichen laborchemischen Parameter im Normbereich.
Röntgen-Thoraxaufnahme: Zeichnungsvermehrung in den Untergeschossen beider Lungen
sowie ein circa 2,5 × 3,0 cm messender Rundherd im rechten Hilusbereich.
Thorax-CT: Rundherd lokalisiert zwischen dem Mittellappen- und dem Unterlappenbronchus
(Abb. [4 ]).
Abb. 4 Thorax-CT, Fall 2: mit Pfeilen ist der im rechtem Lungenhilus liegende Tumor markiert.
Bodyplethysmographie: mittelgradige zentrale und leichtgradige periphere Obstruktion,
mittelgradige Diffusionsstörung. Die Spiroergometrie musste bei Belastung mit 59 Watt
wegen Dyspnoe abgebrochen werden. Die Herzfrequenz war bei dieser Stufe 135/min, der
Blutdruck war 163/91 mm Hg. Die maximale O2 -Aufnahme war 825 ml/min (58 % der Norm). Das O2 -Äquivalent war erhöht, es war keine Atemreserve vorhanden. Der pO2 fiel auf 50 mm Hg.
Bronchoskopie: unauffällig.
Therapie und Verlauf: Da die Patientin anfangs aufgrund der neu nachgewiesenen exogen
allergischen Alveolitis lungenfunktionell deutlich eingeschränkt war (FEV1 unter einem Liter), begannen wir mit der Gabe von Cortison unter Allergenkarenz und
führten zur Stabilisierung der pulmonalen Situation eine Anschlussheilbehandlung durch.
Nachdem es darunter zur Normalisierung der Lungenfunktion gekommen war, führten wir
eine anterolaterale Thorakotomie rechts durch. Intraoperativ fand man einen gut haselnussgroßen,
glatt begrenzten, derb elastischen Rundherd zwischen dem Mittellappen- und dem Unterlappenbronchus
sowie der Pars interlobaris der Arteria pulmonalis; dieser Befund wurde in toto exstirpiert.
Histologisch wurde eine Lymphadenopathie vom hyalin-vaskulären Typ nachgewiesen (Morbus
Castleman) (Abb. [5 ]).
Abb. 5 Fall 2: Proliferation postkapillärer Venolen mit CD34-positiven Endothelien sowie
regressiv umgewandeltes Keimzentrum mit geschichtetem Ring kleiner Lymphozyten. (M.
Castleman)-Färbung mit CD34; Vergrößerung 25 × (1) .
(1) Praxis für Pathologie Prof. Dr. Heine, Dr. Blume, Prof. Dr. Dämmrich, Schweinfurt.
Der postoperative Verlauf gestaltete sich komplikationslos. Die Patientin wurde termingerecht
entlassen und ist bisher rezidivfrei.
Diskussion
Diskussion
Der Morbus Castleman ist eine seltene, in der Regel benigne verlaufende Erkrankung
der Lymphknoten.
Der hyalin-vaskuläre Typ wird bei ca. 90 % der Patienten nachgewiesen und betrifft
am häufigsten junge Frauen. Die größte Serie mit 81 Patienten ist von Keller u. Mitarb.
1972 veröffentlicht worden [18 ]. Die Patienten sind meistens zum Zeitpunkt der Erstdiagnose beschwerdefrei (58 -
97 %). In der Regel handelt es sich um die lokalisierte Form der Krankheit. Am häufigsten
findet man klinisch einzelne, solide wachsende, vergrößerte Lymphknoten, meistens
intrathorakal, intraabdominal oder zervikal lokalisiert. Beschwerden werden erst durch
Kompression auf die benachbarten Strukturen (Gefäße, Nerven, andere Organe) verursacht.
Intrathorakal wird diese Form am häufigsten im vorderen Mediastinum, dann rechts paratracheal,
hilär und am seltensten im hinteren Mediastinum vorgefunden. Selten wird begleitend
ein Pleura- oder Perikarderguss diagnostiziert [19 ]. Knapp 70 % der Patienten sind jünger als 30 Jahren [18 ]. Als Symptome können trockener Husten, Dyspnoe oder rezidivierende Atemwegsinfekte
durch Kompression auftreten. Radiologisch findet man langsam wachsende solitäre glatt
begrenzte Tumoren. Histologisch besteht eine Störung des Lymphknotenaufbaus mit Vermehrung
der Follikel mit Ausbreitung im gesamten Parenchym. Die Follikel sind ungewöhnlich
klein und von Kapillaren durchzogen („lollipop”-Struktur) [5 ]. Viele Kapillaren sind von hyalinem Gewebe ummantelt. Die Keimzentren sind involuiert,
zellarm und durch Hyalinablagerungen teilweise infiltriert oder vollständig durchsetzt.
Die Lymphozyten sind um die Follikel zwiebelschalenartig angeordnet (Zwiebelschalen-Lymphom)
[5 ]
[17 ]
[20 ]. Im interfollikulären Gewebe fällt eine ausgeprägte Gefäßproliferation auf. Selten
kann es komplizierend zur Entwicklung von Gefäßneoplasmen, die einem Kaposi-Sarkom
oder einem Hodgkin-Lymphom ähnlich sind, kommen [5 ]
[17 ]. Die Diagnose ist in der Regel eine Ausschlussdiagnose und wird pathologisch-anatomisch
meist anhand des OP-Präparates gestellt.
Therapie der Wahl der hyalin-vaskulären Form ist die chirurgische Sanierung. Nach
kompletter Entfernung treten äußerst selten Rezidive auf [38 ]
[39 ].
Die Plasmazellvariante (10 %) ist aggressiv, in ca. 90 % multizentrisch auftretend
und geht oft mit generalisierter Lymphadenopathie, Anämie, Polyneuropathie, Endokrinopathie
oder einem Anstieg der Entzündungsparameter einher. Diese Variante findet man häufiger
bei älteren Patienten. Klinisch findet man multiple in der Regel annähernd gleich
große Knoten im Thorax, in der Axilla, im Retroperitoneum, im Mesenterium oder inguinal.
Begleitend können eine Splenomegalie oder Aszites festgestellt werden. Als Beschwerden
können Fieber, Schwitzen, Gewichtsverlust oder Müdigkeit auftreten. Die häufigsten
pathologischen Laborbefunde sind Anämie, beschleunigte Erythrozytensenkung, polyklonale
Hypergammaglobulinämie, Hypoalbuminämie, niedrige Eisen- und Ferritinwerte. Als Ursache
der Symptome wird eine erhöhte Produktion von Interleukin 6 angenommen [4 ]
[21 ]. Im HR-CT findet man schlecht abgrenzbare zentrilobuläre Herde, dünnwandige Zysten,
interlobuläre septale Verdickungen intrapulmonal, die manchmal mit einer interstitiellen
lymphozytären Pneumonie assoziiert erscheinen [22 ]
[23 ]
[24 ]. Interessanterweise besteht ein höheres Risiko, an Gefäßtumoren zu erkranken.
Histologisch dominiert bei der Plasmazellvariante die follikuläre Hyperplasie mit
großen Keimzentren umringt von umgeben von Schichten von reifen Lymphozyten. In diesen
Keimzentren werden eine hohe Mitose-Rate sowie Makrophagen mit Kern-Resten nachgewiesen.
Gleichzeitig findet man auch die vorher beschriebenen involuierten, zellarmen und
durch Hyalinablagerungen teilweise infiltrierten oder vollständig durchsetzten Keimzentren.
Zwischen den Follikeln findet man breite Schichten von Plasmazellen in einem unterschiedlichen
Reifezustand, gelegentlich mit atypischen Formen oder doppelkernig. Zwischen den Plasmazellen
werden auch Immunoblasten, plasmozytoide Zellen, Lymphozyten und gelegentlich Histiozyten
nachgewiesen [5 ].
Die Differenzialdiagnose umfasst alle Mediastinaltumore, Lymphome, Infektionen (Syphilis,
HIV), Lymphknotenveränderungen bei Sarkoidose, rheumatoider Arthritis etc. Differenzialdiagnostisch
kann manchmal die Abgrenzung der angiofollikulären Lymphadenopathie von einem nodalen
Marginalzonen-B-Zell-Lymphom, einem Mantelzell- Lymphom und einem follikulären Lymphom
schwierig sein. Für derartige Problemfälle muss die immunophänotypische und genotypische
Charakterisierung der lymphoiden Zellen unter anderem mit Charakterisierung der Verteilung
von T-und B-Zellen erfolgen.
Bisher gibt es keine einheitliche Richtlinie für die Therapie dieser Form [38 ]. Die Letalitätsrate ist 50 % und die durchschnittliche Überlebensdauer liegt bei
26 Monaten [39 ]. Die meisten Behandlungserfolge sind mit der Kombination Corticosteroide/hochdosierte
Zytostatika erreicht worden [9 ]
[35 ]
[38 ]
[40 ]
[41 ]. Nishimoto und Mitarbeiter [42 ] berichten über gute Ergebnisse unter der Anwendung von humanized anti-IL-6 receptor
antibody (rhPM-1), allerdings bei einer relativ kleinen Patientengruppe. Gleichzeitig
kam es zu einer Besserung der, von den Autoren beobachteten, begleitenden Sekundäramyloidose.
Es finden sich auch einzelne Berichte über Erfolge in der Therapie mit kombinierter
Chemo-Radiotherapie [41 ], Chemotherapie mit autologer Stammzelltransplantation [38 ], Anwendung von hochaktiven Virostatika bei HIV-Patienten [13 ]. Die Behandlung nach dem CHOP-Schema scheint ohne Erfolg zu sein [38 ].
Bei den zwei in unserer Klinik behandelten Patienten handelte es sich um die prognostisch
günstige isolierte hyalin-vaskuläre Form des Morbus Castleman. Beide Frauen wurden
radikal operiert und sind fünf Jahre, beziehungsweise vier Monate rezidivfrei. Die
Diagnose wurde erst anhand der histologischen Aufarbeitung der Operationspräparate
gestellt.
Zusammenfassend handelt es sich bei dem Morbus Castleman um eine seltene proliferative
Erkrankung der Lymphknoten mit einer isolierten und einer multizentrischen Form. Histologisch
werden zwei Varianten unterschieden - die hyalin-vaskuläre und die Plasmazellvariante.
Die isolierte Form ist radikal operabel, mit einer sehr guten Prognose.
Die Prognose der Plasmazellvariante ist insgesamt schlecht, die Mortalitätsrate beträgt
50 %, die durchschnittliche Überlebenszeit 26 Monate [39 ]. Die Prognose ist noch wesentlich schlechter bei Assoziation mit einer Neuropathie
[43 ]. Die häufigste Todesursache bei der multizentrischen Form sind Infektionen, Nierenversagen
sowie maligne Tumoren (Kaposi-Sarkom, maligne Lymphome). Die multizentrische Form
ist schwer zu behandeln, in der Regel mit hochdosierter Chemotherapie kombiniert mit
Cortison. Bei HIV-Assoziation kann auch eine hochdosierte antivirale Therapie angewandt
werden. Allerdings gibt es noch keine standardisierte Therapie für die Plasmazellvariante.