Die Therapieerfolge bei Kortikosteroid-Inhalation oder Behandlung mit Leukotrien-Rezeptor-Antagonisten
beim kindlichen Asthma weisen erhebliche Unterschiede auf. Eine randomisierte Therapie
mit 2 Crossover-Behandlungssequenzen zeigte, dass Kinder mit einer eingeschränkten
Lungenfunktion oder einer starken allergischen Komponente mehr von einer Kortikosteroid-Inhalation
profitierten (J Allergy Clin Immunol 2005; 115: 233-242).
Kind mit Asthma. Inhalierbare Kortikosteroide sollten den Autoren zufolge Therapie
der ersten Wahl sein (Bild: iKOMM).
Szefler et al., Denver/USA, randomisierten 140 Kinder im Alter von 6 bis 17 Jahren
mit leichtem bis moderatem persisitierenden Asthma bronchiale in eine von 2 Crossover-Behandlungssequenzen.
Dabei wurde 8 Wochen lang eine Kortikosteroid-Inhalation mit Fluticason-Propionat
(100 µg 2-mal täglich) und davor - respektive danach - 8 Wochen ein Leukotrien-Rezeptor-Antagonist
(Montelukast 5-10 mg pro Nacht in altersabhängiger Dosierung) in einem 16-wöchigen
Zyklus verabreicht. Während der Behandlungsphase mit einem Medikament wurde analog
zur Verabreichungsweise des Zweiten ein Plazebo gegeben.
Da keine Perioden zum Washout der verabreichten Substanzen eingelegt wurden, konnten
die ersten 4 Wochen Substanzgabe nicht statistisch ausgewertet werden. Täglich wurde
eine Asthma- Symptomskala ausgefüllt und eine spirometrische Peak-flow-Messung vorgenommen.
Als primärer Outcome wurde die prozentuale Veränderung von FEV1 ausgewertet.
126 Studienteilnehmer konnten statistisch analysiert werden. Die durchschnittliche
Verbesserung des FEV1 lag bei 6,8% für Fluticason und bei 1,9% bei Montelukast, allerdings mit erheblicher
Variabilität. Daher wurde als Erfolgskriterium eine Verbesserung des FEV1 um 7,5% angenommen. Dieses Kriterium erreichten 17% bei beiden Behandlungen, 23%
verbesserten sich ausschließlich bei Fluticason, 5% verbesserten sich ausschließlich
unter Montelukast-Gabe und 55% konnten unter keiner der beiden Behandlungen eine Verbesserung
erzielen.
Im Vergleich der Patientengruppen, welche auf eine Substanz alleine eine Verbesserung
des FEV1 erzielte, waren Verbesserungen nach Kortikosteroid-Inhalation mit höheren Werten
des ausgeatmeten Stickstoffoxids, eine Erhöhung des globalen Eosinophilie-Wertes,
des Serum-IGE und des eosinophilen Kationenprotein- Serumspiegels sowie einer Erniedrigung
des Methacholin PC20-Spiegels und der Lungenfunktion assoziiert.
Eine positive Reaktion auf Montelukast war mit höherem Bronchodilatator-Verbrauch,
höherer Bronchodilatator-Antwort, erhöhten Stickstoffoxid-Spiegeln und Eosinophilen
Kationen-Proteinspiegeln sowie einer erniedrigten Methacholin PC20 und erniedrigten
Lungenfunktionswerten assoziiert.
Fazit
Die Autoren folgern, dass Kindern mit einer erniedrigten Lungenfunktion oder hohen
Spiegeln von Markern einer allergischen Entzündung inhalierbare Kortikosteroide als
Therapie der ersten Wahl zu verordnen sei. Andere Kinder könnten von beiden Therapien
profitieren, so dass im Einzelfall nur ein Therapieerfolg über die weitere Behandlungsstrategie
entscheiden kann.