Klin Padiatr 2007; 219(4): 201-205
DOI: 10.1055/s-2006-921357
Übersichtsarbeit

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Verdacht auf Kuhmilchallergie: Praktische Empfehlungen zum diagnostischen Vorgehen

Cow's Milk Allergy: Guidelines for the Diagnostic EvaluationV. Kirchlechner 1 , E. Dehlink 1 , Z. Szepfalusi 1
  • 1Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Abteilung für Allgemeine Pädiatrie
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Publication Date:
15 March 2006 (online)

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Zusammenfassung

Etwa 2% der Bevölkerung und bis zu 6% der Kinder leiden an einer Nahrungsmittelallergie. Die Kuhmilch nimmt im Säuglingsalter nach dem Abstillen bzw. als Basis der herkömmlichen Säuglingsnahrungen eine besondere Stellung ein. Wir unterscheiden IgE-vermittelte und nicht-IgE-vermittelte allergische Reaktionen, die sich in Klinik und Pathogenese unterscheiden. Eine Sonderstellung nehmen die Exazerbation der atopischen Dermatitis durch Nahrungsmittel sowie die nahrungsmittelinduzierten gastrointestinalen Syndrome ein. Als diagnostische Möglichkeiten stehen uns neben einer genauen Anamnese der Hauttest und die Bestimmung von spezifischen IgE zur Verfügung. Den Goldenen Standard der Diagnostik stellt die kontrollierte doppelblinde plazebokontrollierte Nahrungsmittelbelastung dar. Aufgrund der klaren Aussage der Nahrungsmittelbelastung ist es möglich, vermutete Nahrungsmittelallergien eindeutig zu verifizieren oder andererseits unnötige Diäten zu vermeiden. Im Falle einer nachgewiesenen Kuhmilchallergie eignen sich extensiv-hydroli-sierte Säuglingsnahrungen auf Kuhmilchbasis oder Aminosäurelösunge als nutritiv hochwertige Alternative.

Abstract

About 2% of the general population and up to 6% of children suffer from food allergy. Cow's milk is charged with a important role in infancy after weaning, since conventional formula are based on its procession. IgE-mediated and Non-IgE- mediated allergic reactions, which are different in manifestation and pathogenesis, can be distinguished. A special role play the exacerbation of atopic dermatitis and the gastrointestinal-food-hypersensitivity-reactions. Skin-prick-test and determination of specific IgE are important diagnostic tools beside medical history. The golden standard of diagnosis is the double-blind-placebo-controlled-food- challenge. The clear result from food-challenge allows to verify suspected food allergies or, on the other hand, to avoid unnecessary diets. Extensively-hydrolysed-formula or Amino-acidformula are a high nutritional value alternative in case of proved cow's milk allergy in infancy.

Literatur

Korrespondenzadresse

V. Kirchlechner

Medizinische Universität Wien

Universitätsklinik für Kinder-und Jugendheilkunde

Abteilung für Allgemeine Pädiatrie

Währinger Gürtel 18-20

1090 Wien