Für Infektionen mit methicillinresistenten Staphylococcus-aureus-Stämmen (MRSA) gibt
es mittlerweile kaum noch Möglichkeiten der Therapie mit Antibiotika. Um eine Ausbreitung
dieser lebensgefährlichen Keime zu verhindern, kommt es darauf an, das Auftreten von
MRSA-Bakterien frühestmöglich zu entdecken. Prof. D. Harmsen, Münster, hat jetzt in
Kooperation mit Kollegen aus Hamburg eine spezielle Software entwickelt, die eine
automatisierte Analyse von Blut oder Wundabstrichen auf charakteristische Gensequenzen
zur genetischen Typisierung unterschiedlicher MRSA-Stämme erlaubt.
Automatischer Alarm
In das Programm ist zudem eine Datenbank mit epidemiologischen Informationen, wie
Angaben über das bisherige Auftreten und die Gefährlichkeit von MRSA-Stämmen, integriert.
Mit dieser werden die Ergebnisse der molekulargenetischen Analyse automatisch abgeglichen,
und bei dem Verdacht eines Ausbruchs löst das Programm automatisch einen Alarm aus.
Das automatisierte System liefert nicht nur wesentlich exaktere Ergebnisse, sondern
ist auch schneller und kostengünstiger als klassische Überwachungsverfahren.
Quelle: Pressemitteilung "Frühwarnsystem gegen multiresistente Keime", herausgegeben
von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster