Zur Übersetzung grundlegender Konzepte von A.T. Still: Philosophy, God and Experience

Vorstellungen des 19. ins 21. Jahrhundert zu übersetzen, ist Sisyphusarbeit. Das trifft auch auf Begriffe Stills zu, die uns vertraut klingen:experience, philosophy, God. Deshalb müssen wir zwischen Original und Übersetzung, zwischen dem Text und seinem Umfeld hin und herspringen, und immer wieder die (Un-)Möglichkeit der Übertragung austesten. Die Grenzen der Übersetzbarkeit sind eine Einladung zum Lesen. Aber was lesen? Geben die Texte Stills Auskunft über die Anfänge der Osteopathie? Und wie lesen? Geht es uns darum, Still zu verstehen oder sind die divergierenden Interpretationen seiner Texte das eigentlich kreative Reservoir der Osteopathie heute?

Naiverweise nehmen wir an, die osteopathischen Texte des 19. Jahrhunderts würden sich selbst erschließen und der im Vergleich zu anderen Wissenschaften[1] eklatante Mangel an historischer Forschung trägt zur Langlebigkeit dieser Annahme bei. Studien zur osteopathischen Wissensgeschichte bestehen praktisch nicht, womit jede Übersetzung im leeren Raum steht. Absurd ist es, wenn osteopathische Philosophie von Nicht-Praktikern geschrieben wird; aber ebenso absurd ist es, die historische Analyse der osteopathischen Philosophie dieser selbst zu überlassen.

• Literatur

• 1 Sarasin P, Tanner J. Physiologie und industrielle Gesellschaft. Frankfurt: Suhrkamp; 1998
• 2 Still TA. Philosophy and mechanical Principles of Osteopathy. Kirksville, Mo; 1986: 9-9
• 3 Bloom H. The American Religion. New York: Touchstone; 1993
• 4 Still TA. Research and Practice. Seattle: Eastland Press; 1992: 20-20
• 5 James W. Pragmatism. New York: Dover Publications; 1995: 1-1
• 6 James W. The Varieties of Religious Experience. New York: Penguin; 1985 , XIX
• 7 Heinrich K. Dahlemer Vorlesungen, Bd 7. Frankfurt: Stroemfeld; 2001: 118-118
• 8 Stelzner F. „symbolische Chirurgie” Symbolische Chirurgie. Akt Chir. 26 157-161