Zusammenfassung
Trotz der Verankerung psychoanalytischer Theorien in körperbezogenen Vorgängen blieb
die Analyse des Körperausdrucks in der psychoanalytischen Methode eher im Hintergrund.
Hier beginnt eine Veränderung. Besonders durch das interaktionelle Beziehungsverständnis
gewinnen nicht nur die körperlichen Vorgänge beim Patienten, sondern auch die des
Therapeuten mehr Beachtung und Gewicht. Umstritten ist allerdings weiterhin die Verwendung
körperlicher Handlungsinterventionen. Das analytische Verständnis der therapeutischen
Beziehung als rein seelisches Übertragungsfeld sowie das bisherige Abstinenzverständnis,
das körperliche Interventionen ausschließt, stehen der Eröffnung neuer Möglichkeiten
entgegen. Im vorliegenden Beitrag werden anhand von Beispielen verschiedene Möglichkeiten
von Handlungsinterventionen erläutert sowie deren Einbindung in ein analytisches Methodenverständnis
reflektiert. Diagnostische Überlegungen im Hinblick auf unterschiedliche Formen der
Intervention werden dargestellt. Die Frage der Abstinenz wird anhand von Schwierigkeiten
diskutiert, die bei einem derartigen Vorgehen nahe liegen.
Schlüsselwörter
Körpersprache - Handlungsinterventionen - Inszenierung - Übertragung - Abstinenz
Literatur
- 1 Moser T. Berührung auf der Couch. Ffm 2001
- 2 Moser T. Bekenntnisse einer halb geheilten Seele. Ffm 2004
Korrespondenzadresse:
Dr. Tilmann Moser
Aumattenweg 3
79117 Freiburg