Rofo 2006; 178(3): 347-348
DOI: 10.1055/s-2006-933630
Mitteilungen der DRG

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Jahresbericht 2005 des Normenausschusses Radiologie

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Publication Date:
01 March 2006 (online)

 
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Die Weiterentwicklung der Normungsarbeit des Normenausschusses Radiologie auf internationaler, europäischer und nationaler Ebene auf der Basis der Deutschen Normungsstrategie stand im Jahre 2005 im Fokus unserer Arbeit.

Der neu gegründete Arbeitsausschuss 8 "Magnetresonanzverfahren" und der in seinem Arbeitsbereich geänderte Ausschuss 4 "Informationsverarbeitung" haben sich etabliert. Die Übernahme der aus dem früheren Arbeitsausschuss 4 angesiedelten Arbeiten durch den AA 6 "Bildgebende Systeme" wurde nahezu problemlos bewältigt. Es wurden neue, dringend erforderliche Normungsprojekte begonnen und die Bearbeitung bereits bestehender Normungsprojekte konnte effektiver gestaltet werden. Damit hat sich der nicht unerhebliche Arbeitsaufwand, der sich aus erhöhtem Organisationsaufwand für die Arbeitsausschüsse und für neue Arbeitskreise ergab, gelohnt.

Im Jahre 2005 hat der NAR erstmalig eine "Publicly Available Specification" (PAS) entwickelt, die die Basis für die Qualitätssicherung von Röntgeneinrichtungen für die digitale Mammographie bildet. Damit war der Start des Mammographie-Screenings in Nordrhein-Westfalen auch mit digitalen Systemen möglich. Es wurde der Beweis angetreten, dass Normenorganisationen durchaus in der Lage sind, schnell auf veränderte Anforderungen der Technikentwicklung reagieren zu können. Das Beispiel zeigt darüber hinaus die unveränderte Bedeutung nationaler Normung für die Umsetzung von Rechtsvorschriften.

Schwerpunkt der Normungsarbeit bildete jedoch auch im Berichtsjahr die internationale Normung. Die Projekte, die mit der internationalen und europäischen Normung verbunden sind, nahmen weiter zu. Das gilt sowohl für die Übernahme europäischer Normen in das nationale Normenwerk, als auch für die Beteiligung an der internationalen Normung. So wurden eine Reihe wichtiger internationaler Projekte durch deutsche Initiative gestartet, wie beispielsweise Normen zur Bestimmung der Detective Quantum Efficiency (DQE), für die Qualitätssicherung von Bildwiedergabeeinrichtungen und für Kenngrößen für Magnetresonanztomographen.

Erste Schritte wurden unternommen, Projekte bei ISO TC 85 einzubringen. Das gestaltet sich insbesondere dadurch schwierig, dass Deutschland nach Schließung der entsprechenden Spiegelgremien im Normenausschuss Materialprüfung (NMP) in diesem Komitee nur noch Observer-Status hat. Deshalb ist es besonders erfreulich, dass es dem NAR gelang, vom Ministerium für Umwelt und Reaktorsicherheit eine Förderung zu erhalten, die zumindest eine teilweise Spiegelung der Arbeiten des ISO TC 85/SC 2 ermöglicht.

Auch im kommenden Jahr werden wir unsere gute und erfolgreiche Zusammenarbeit mit anderen Normenausschüssen fortsetzen. Die gute Zusammenarbeit über viele Jahre mit der DKE hat sich auch im Berichtszeitraum bewährt und führte zu zahlreichen Ergebnissen, die sich insbesondere in nationalen Veröffentlichungen europäischer Normen zeigen. Die Zusammenarbeit mit dem Normenausschuss Dental ist zu einem festen Bestandteil der Normungsarbeit des NAR geworden. Im Jahre 2005 wurde erstmalig in einem Gemeinschaftsarbeitskreis der Norm-Entwurf DIN 6856-3 "Radiologische Betrachtungsgeräte und -bedingungen - Teil 3: Betrachtungsgeräte für die Zahnheilkunde" erarbeitet und veröffentlicht.

Es gelang dem NAR auch im Jahre 2005 die Erwartungen hinsichtlich der Effektivität der Normungsarbeit als auch der Aktualität und internationaler Orientierung zu erfüllen, wie Abb. [1] und [2] zeigen.

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Abb. 1 Anteil der in das nationale Normenwerk übertragenen europäischen Normen am Normengesamtbestand des NAR

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Abb. 2 Anzahl der veröffentlichten Normen und Normentwürfe

Schließlich, aber nicht weniger bedeutend, sind die organisatorischen Veränderungen in der Geschäftsstelle zu nennen. Im Jahre 2005 wurde eine VPN-Verbindung zum DIN in Berlin geschaffen, die den Zugriff auf die virtuelle Normenbibliothek des DIN und eine effektive Bearbeitung der NAR-eigenen Webseite ermöglicht. Die Weiterentwicklung der Livelink-Datenbank gestattet im Zusammenhang mit der Datenbank DIN 21 eine vollelektronische Vorbereitung von Normen und Norm-Entwürfen für die Veröffentlichung.

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Ehrungen durch den NAR

Der NAR hat die Möglichkeit, Personen, die für die Normung in der Radiologie besondere Verdienste erworben haben, auszuzeichnen.

Die NAR-Ehrenspange wird an Personen verliehen, die auf dem Gebiet der nationalen, regionalen oder internationalen Normung Besonderes geleistet und sich um den NAR verdient gemacht haben. Die Ehrenurkunde wird an besonders verdiente Mitarbeiter des NAR vergeben, die auf eine langjährige und erfolgreiche Tätigkeit in der Normungsarbeit zurückblicken können. Die Ehrengabe des NAR, ein auf 100 Exemplare limitierter Reprint des "Lehrbuches der Röntgenuntersuchung zum Gebrauche für Mediciner" von Herrn Dr. Hermann Gocht aus dem Jahre 1898 wird an Persönlichkeiten vergeben, die sich um den Normenausschuss Radiologie oder um die Normungsarbeit auf dem Gebiet der Radiologie besonders verdient gemacht haben.

Im Jahr 2005 wurde die NAR-Ehrenurkunde an folgende Personen vergeben:

  • Dr. rer. nat. Dr. med. habil. Harald Feist, Puchheim

    Mitarbeiter im NAR/AA 1 seit 1980, beratender Mitarbeiter seit 2001

  • Dr.-Ing. Dieter Regulla, Neuherberg

    Mitarbeiter im NAR/AA 1 seit 1975

  • Dr. rer. nat. Tassilo von Volkmann, Stuttgart

    Mitarbeiter im NAR/AA 6 seit 1978

Interessierte können den Jahresbericht aus dem Internet unter www.nar.din.de oder als Druckausgabe beim Normenausschuss Radiologie, Geschäftsstelle, c/o Siemens Medical Solutions, Henkestraße 127, 91052 Erlangen, beziehen.

K. Mathias, Vorsitzender

 
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Abb. 1 Anteil der in das nationale Normenwerk übertragenen europäischen Normen am Normengesamtbestand des NAR

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Abb. 2 Anzahl der veröffentlichten Normen und Normentwürfe