B&G Bewegungstherapie und Gesundheitssport 2006; 22(6): 215
DOI: 10.1055/s-2006-942318
Editorial

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Testen ja, aber wie?

Testworkshop am Robert-Koch-Institut in BerlinK. Bös, S. Bappert
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Publication Date:
18 December 2006 (online)

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    Liebe Leserinnen, liebe Leser,

    17 000 Kinder und Jugendliche wurden von 2003-2006 im Rahmen des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS) vom Robert-Koch-Institut (RKI) befragt, untersucht und getestet. Die Ergebnisse von KiGGS, die Frau Prof. Kurth gemeinsam mit der Staatssekretärin Frau Caspers-Merck am 25. September in Berlin 600 Zuhörern aus Fachöffentlichkeit und Presse vorstellte, fanden große Beachtung und werden die künftige Diskussion um die Kindergesundheit entscheidend prägen. In sieben Workshops wurden die Inhaltsbereiche von KiGGS (u. a. psychische Gesundheit, Übergewicht, Umweltbelastungen) in Referaten und Diskussionen weiter vertieft.

    Diese B & G-Ausgabe präsentiert die Beiträge des MoMo-Workshops, der mit rund 30 nationalen und internationalen Testexperten durchgeführt wurde. Zum Inhalt des Schwerpunkthefts: Klaus Bös und das MoMo-Team (Karlsruhe) stellen Methodik und erste Ergebnisse des Motorik-Moduls vor. Einleitend wird die Testsituation in der Sportwissenschaft beleuchtet, in der abschließenden Perspektive wird MoMo als Chance für künftige Normen und Teststandards herausgestellt. Georg Wydra diskutiert die Normenproblematik bei Tests. Dabei geht er v. a. auf die Betrachtung von Kriteriumsnormen und Äquivalentnormen ein. Jochen Beck befasst sich mit der Datendokumentation. Ausgehend von der Datenbank SpoDat beschreibt er die Vision einer web-basierten Datenbank.

    Nach diesen grundlagenorientierten Beiträgen folgen drei Beiträge zu Testanwendungen. Lothar Klaes beschreibt die Untersuchungen des WIAD in Schulen, Susanne Bappert den Kinderturntest des Deutschen Turnerbundes und der Barmer Ersatzkasse.

    Anschließend folgen spezielle Fragestellungen. Kerstin Ketelhut diskutiert am Beispiel Kindergarten die Möglichkeiten von Tests zur Evaluation von Interventionsmaßnahmen und Alexander Rommel schildert spezifische methodische Probleme bei der Erfassung von Aktivitätsdaten in Surveys. Kristin Duvinage und Susanne Bappert schlagen in ihrem Beitrag eine Brücke von der Diagnostik zur Intervention und stellen praktische Übungen vor, die im Kindergarten, aber auch in modifizierter Version in Schulen, zur Förderung der Motorik eingesetzt werden können.

    Insgesamt wurde im Workshop und den daraus resultierenden Beiträgen eine Diskussion fortgesetzt, die auf dem Kongress „Kinder bewegen” im Jahr 2004 begonnen wurde und die in der Neuauflage des Karlsruher Kongresses vom 1.-3. März 2007 fortgesetzt werden soll.

    Ihr Klaus Bös und Ihre Susanne Bappert