Einleitung - Das Städtische Klinikum Dessau
Einleitung - Das Städtische Klinikum Dessau
Das Städtische Klinikum Dessau (Abb. [1]) ist ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit rund 700 Betten in 16 Fachabteilungen.
Die 1300 Mitarbeiter sind rund um die Uhr zur Versorgung und zum Wohl der Patienten
im Einsatz. Im Oktober 2005 wurde das Klinikum durch die Kooperation für Transparenz
und Qualität im Gesundheitswesen (KTQ) zertifiziert. Damit ist dem Klinikum eine hohe
Qualität bei der Betreuung und Behandlung der Patienten bescheinigt.
Abb. 1 Städtisches Klinikum Dessau. Die Stationsräume der Hautklinik und des Immunologischen
Zentrums sind im Erdgeschoss und im 2. Stock des rechten Flügels untergebracht.
In Zeiten, in denen immer häufiger im Gesundheitsbereich über Schließungen gesprochen
wird, zeigt sich im Städtischen Klinikum Dessau ein kleines Wunder. Das Klinikum präsentiert
mit Stolz eine stetig wachsende Hautklinik, der ein Immunologisches Zentrum, klinische
und Forschungslaboratorien und ein Zentrum für Klinische Studien angeschlossen sind.
Entwicklung der Hautklinik und des Immunologischen Zentrums
Entwicklung der Hautklinik und des Immunologischen Zentrums
Die Übernahme der Leitung der Hautklinik des Städtischen Klinikums Dessau durch Prof.
Dr. Hans-Dieter Göring 1986 signalisiert eine Periode, die durch Innovation und eine
kontinuierliche positive Entwicklung der Klinik charakterisiert wird. Hauptstationen
dieser produktiven Phase der Klinikgeschichte sind die Entstehung des Immunologischen
Zentrums und seine Eingliederung in die Hautklinik seit 1986 sowie der Umzug der Hautklinik
und des Immunologischen Zentrums vom alten Standort in der Kühnauer Straße in das
neu gebaute Dessauer Klinikum in Dessau-Alten 1998.
Während der 20-jährigen Leitung durch Prof. Dr. Göring avancierten die Hautklinik
und das Immunologische Zentrum zu einer Versorgungseinheit mit hoher Reputation in
der ehemaligen DDR, aber auch außerhalb der DDR-Grenzen, insbesondere auf den Gebieten
der Immundermatologie und der Dermato-Onkologie. Moderne Behandlungsmöglichkeiten
für Patienten mit Mycosis fungoides, Psoriasis und atopischer Dermatitis wurden angeboten.
Patienten mit dem gesamten Spektrum systemischer Autoimmunerkrankungen kamen regelmäßig
aus der gesamten Region und wurden in Dessau kompetent behandelt. Die Therapie des
malignen Melanoms und der epithelialen Hauttumoren wurden in der Dessauer Klinik auf
höchstem Niveau durchgeführt. Die Gründung und Führung des Tumorzentrums Anhalt e.
V. durch Prof. Dr. Göring ermöglicht die regelmäßige epidemiologische Analyse eines
der größten Kollektive von Tumorpatienten in der vereinigten Republik.
Der nichtuniversitäre Charakter des Dessauer Klinikums hat Prof. Dr. Göring nicht
gehindert, hohe Qualität und fachliche Subspezialisierung der ärztlichen Mitarbeiter
zu fördern und seinen eigenen akademischen Ambitionen trotz der erschwerten Bedingungen
nachzugehen, was seine Ernennung zum Professor für Dermatologie 1988, die etwa 220
wissenschaftlichen Arbeiten, ca. 350 Vorträge im In- und Ausland und mehrere Bücher
und Buchbeiträge aus seiner Hand beweisen. Auch weil Kontakte mit dem „Westen” nur
bedingt möglich und gelegentlich waren, hat die Dessauer Klinik über die Jahre einen
engen wissenschaftlichen Austausch mit wissenschaftlichen Einrichtungen des ehemaligen
Ostblocks, insbesondere mit der Universitätsklinik Szeged in Ungarn entwickelt.
Das hohe Niveau der klinischen und experimentellen Arbeit sowie der ärztlichen Ausbildung
in der Dessauer Hautklinik und dem Immunologischen Zentrum wurde durch die Verleihung
des Bundesverdienstkreuzes, der Ernst-von-Bergmann-Plakette der Bundesärztekammer
für ärztliche Fortbildung, der Ehrenmitgliedschaft der Ungarischen Dermatologischen
Gesellschaft und der Ehrennadel der Ärztekammer Sachsen-Anhalt sowie der Braun-Falco-Medaille
der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft für die Entwicklung und Förderung der
Immundermatologie in den neuen Bundesländern an Herrn Prof. Dr. Göring unterstrichen.
Schwerpunkte der klinischen Arbeit
Schwerpunkte der klinischen Arbeit
2005, im Jahr der Übergabe der Leitung von Prof. Dr. Göring an Prof. Dr. Christos
C. Zouboulis, verfügte die Hautklinik des Städtischen Klinikums Dessau über 40 stationäre
Betten sowie über eine Ambulanz. Ihr angeschlossen war das Immunologische Zentrum
mit diagnostischen Laboratorien.
Die damals vorhandenen Schwerpunkte bleiben bis heute erhalten. Das Betreuungsprofil
umfasst sämtliche Haut- und Geschlechtskrankheiten einschließlich Phlebologie und
Andrologie sowie das Gesamtspektrum allergologischer und immunologischer Erkrankungen.
Die klinische Arbeit konzentriert sich schwerpunktmäßig auf das Gebiet der Dermato-Onkologie
(malignes Melanom, epitheliale Hauttumoren, Lymphome der Haut) [1]
[2] und der immunologisch relevanten Erkrankungen (Kollagenosen, Ekzeme, Psoriasis,
blasenbildende Dermatosen) [3]
[4]
[5]
[6]
[7]
[8]. Weiterhin werden Patienten mit bakteriellen, virusbedingten und Pilzerkrankungen
der Haut und der Schleimhäute, Haar- und Nagelkrankheiten, Verhornungsstörungen und
Genodermatosen, proktologische Erkrankungen sowie berufs- und umweltbedingte Dermatosen
auf hohem Fachniveau betreut [9]
[10].
Histologie, Immunhistologie, allergologische, mykologische und andrologische Diagnostik
sowie das gesamte Spektrum immunologischer Blutuntersuchungen werden in den klinikeigenen
Laboratorien mit Hilfe von zwei spezialisierten Wissenschaftlern und 3 medizinisch-technischen
Kräften durchgeführt, regelmäßig durch Ringversuche und Qualitätsuntersuchungen überprüft
und decken die diagnostischen Anfragen des gesamten Klinikums [11]
[12]
[13].
Benigne und maligne Hauttumoren, Pigmentläsionen, Narben, Fehlbildungen, Verletzungsfolgen
sowie Folgezustände entzündlicher Hauterkrankungen werden einerseits mittels klassischer
Dermatochirurgie, einschließlich der histologisch kontrollierten Chirurgie und der
Wächterlymphknotenbiopsie, andererseits durch eine breite Palette spezieller dermatochirurgischer
Verfahren (Elektro-, Kälte- und Laserchirurgie [Argon-, Erbium-YAG-, Neodym-YAG-Laser],
hochtouriges Fräsen, Hauttransplantationen, Fett- und Schweißdrüsenabsaugung) behandelt
[14].
Einen besonderen Schwerpunkt mit fachübergreifender überregionaler Bedeutung stellen
die Diagnostik und Therapie von immunologisch relevanten Erkrankungen dar (u. a. Immundefekte,
Autoimmunerkrankungen, Allergien, Nahrungsmittel- und Medikamentenunverträglichkeiten,
Bienen- und Wespengiftallergien, und das hereditäre Angioödem) [15]
[16]. Breiten Raum nimmt die Diagnostik sowie die konservative und operative Behandlung
von venösen Erkrankungen und der Hauttransplantation beim Ulcus cruris ein.
Die lokale und systemische Dermatotherapie wird durch Lichttherapie (UVA, PUVA, Bade-PUVA,
UVA-1-Kaltlichtbestrahlung, UVB, UVB 311 nm), Badetherapie, Sauna und andere moderne
physikalische Therapieverfahren (u. a. manuelle Lymphdrainage) in der eigenen Abteilung
für Phototherapie und Physikalische Therapie unterstützt [6]. Zur Bewältigung der durch die Hauterkrankungen hervorgerufenen psychosozialen Konflikte
wird stets eine psychologische Beratung angeboten.
Die Klinik nimmt an den klinischen Studien der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische
Onkologie (ADO) über a) die adjuvante Behandlung von Patienten mit malignem Melanom
Stadium II mit Interferon-alpha über 18 Monate und b) die randomisierte Therapie zur
Wertschätzung der radikalen Lymphadenektomie bei Patienten mit malignem Melanom ≥
1,0 mm Tumordicke und positiver Wächter-Lymphknotenbiopsie teil. Von internationaler
Bedeutung war die Studie zum hereditären Angioödem im deutschsprachigen Raum unter
Federführung von Prof. Dr. Göring [16]. Die unter seiner Leitung vor 8 Jahren begonnenen INSTAND-Ringversuche zur In-vitro-Allergiediagnostik [13] werden fortgeführt.
Neue Aspekte der klinischen und wissenschaftlichen Arbeit
Neue Aspekte der klinischen und wissenschaftlichen Arbeit
Die Hautklinik des Städtischen Klinikums Dessau hat ihr 50-jähriges Jubiläum mit der
Eröffnung neuer hoch moderner Stationsräume am 18. Januar 2006 begangen. Sie verfügt
weiterhin über 40 Betten in zwei Stationseinheiten (Stationen 05 und 25/26; Abb. [2]) mit modernen Ein-, Zwei- und Drei-Bettzimmern mit Telefonanschluss und Flachbildschirmfernsehen.
Die Ambulanz wird gerade erweitert (Abb. [3]). In den Räumen des Immunologischen Zentrums wurde vor kurzem ein experimentelles
Laboratorium für Zellkultivierung etabliert (Abb. [4]). Das neu gegründete Zentrum für Klinische Studien (ZKS) wird gerade räumlich in
der Nähe der Ambulanz und des Immunologischen Zentrums untergebracht. Die ärztlichen
Mitarbeiter der Klinik konnten in ihre modernisierten Diensträume umziehen.
Abb. 2 Station 05 der Hautklinik und des Immunologischen Zentrums.
Abb. 3 Ambulanz der Hautklinik und des Immunologischen Zentrums.
Abb. 4 Zellkultur-Laboratorium der Hautklinik und des Immunologischen Zentrums.
Zusätzlich zu den oben genannten länger bestehenden klinischen Schwerpunkten wurden
im laufenden Jahr die Strukturen für die Expertise auch in der Diagnose und Behandlung
von Hautkrankheiten des alternden Menschen, von stoffwechselbedingten und hormonellen
Hautleiden, Akne und Rosazea sowie von chronischen Schleimhauterkrankungen geschaffen
(Tab. [1]) [17]
[18]
[19]
[20]. Die Kryochirurgie nimmt als operatives Verfahren eine besondere Stellung ein [21]
[22]. Weiterhin werden Patienten mit Hautkrankheiten des Kindesalters im Rahmen einer
Kindersprechstunde auf hohem Fachniveau betreut.
Tab. 1 Sprechstunden und Funktionsbereiche der Hautklinik und des Immunologischen Zentrums,
Städtisches Klinikum Dessau
Sprechstunden
|
Allgemeine und Immunologische Sprechstunde |
Sprechstunde für Allergologie |
Sprechstunde für Tumornachsorge |
Sonographie-Sprechstunde/FKDS |
Phlebologie-Sprechstunde |
Sprechstunde für Kinder- und Jugenddermatologie (Kinder- und Aknesprechstunde) |
Sprechstunde für Patienten mit seltenen Erkrankungen und Morbus Adamantiades-Behçet |
Laser-Sprechstunde |
Kryochirurgie-Sprechstunde |
Phototherapie-Sprechstunde |
Funktionsbereiche
|
Dermatochirurgie, ambulante Operationen |
Dermato-Histologie/Immunfluoreszenz |
Immunologisches Labor |
Andrologie |
Mykologie-Labor |
Allergie-Testlabor/Spezifische Immuntherapie/Medikamenten-Testungen |
Balneo-Phototherapie |
Besondere Aufmerksamkeit wird seltenen Erkrankungen mit Beteiligung der Haut gewidmet:
In einer speziellen, deutschlandweit einzigartigen Sprechstunde, die von der Charité
Berlin nach Dessau verlegt wurde, werden Patienten mit Morbus Adamantiades-Behçet,
Papulosis atrophicans maligna (Morbus Köhlmeier-Degos) und anderen seltenen Hautkrankheiten
aus dem gesamten deutschsprachigen Raum und dem Ausland behandelt [23]
[24]. Dessau ist auch der neue Sitz des gemeinnützigen Vereins „Deutsches Register Morbus
Adamantiades-Behçet e. V.”, das die Patientendokumentation sowie die klinische und
experimentelle Forschung auf dem Gebiet der Erkrankung koordiniert und fördert [25].
Akne, Rosazea und Acne inversa/Hidradenitis suppurativa stellen neue besondere klinische
und experimentelle Schwerpunkte der Klinik dar. Patienten mit diesen Erkrankungen
werden auf höchstem internationalem Fachniveau betreut [26]
[27]. Das europäische „Forum for the Improvement of Clinical Trials in Acne (FICTA)”
und die „William J. Cunliffe Scientific Awards”, die klinische und experimentelle
Forschung auf diesen Gebieten fördern [28]
[29], sind im Jahr 2005 aus Berlin nach Dessau gekommen.
Die seit Jahren bestehende klinische und apparative Diagnostik und konservative und
operative Therapie der Varikosis und des Ulcus cruris sowie von Wundheilungsstörungen
wurden auch durch die Neueinstellung von zusätzlichem qualifiziertem ärztlichem Personal
gefestigt.
Seit 1997 werden in der Hautklinik der Nachweis von Wächter-Lymphknoten mittels Gamma-Sonde
und die anschließende Operation durchgeführt. Mit Spenden der Klinikaktion 2005/06
„Die Industrie unterstützt die Bekämpfung des malignen Melanoms” konnte 2006 eine
neue Gamma-Sonde erworben werden.
In den letzten Jahren entwickeln immer mehr Menschen in der Bundesrepublik Deutschland
Allergien. Das Leistungsangebot unserer Klinik umfasst selbstverständlich das gesamte
Spektrum zur Diagnostik von Soforttyp- und von Spättyp-Allergien (z. B. Abris-, Prick-,
Scratch- und Intrakutantest, Rhinomanometrie, Bestimmung spezifischer Immunglobuline
im Blut, Expositions- bzw. Provokationstestung, Epikutan- und Photopatchtest). Bei
mehr als 1000 ambulanten und stationären Patienten pro Jahr mit Verdacht auf eine
Allergie werden Testungen vorgenommen. Zusätzlich zu den Routinetests bietet unser
Allergielabor spezielle Untersuchungen zur Diagnostik von Insektengiftallergien, der
Helicobacter pylori-Infektion, diverser Medikamenten-Allergien und zur so genannten
„Sonnenallergie” an. Darüber hinaus werden spezifische Hyposensibilisierungen (spezifische
Immuntherapie) gegen Pollen und Insektengifte (Biene, Wespe) angeboten.
In der Ambulanz der Klinik werden auch Patienten mit Haarproblemen (verstärktes Haarwachstum
und Haarausfall), insbesondere Patienten mit Alopecia areata, androgenetischer Alopezie
und diffusem Effluvium, und Patienten mit verschiedenen Formen der Akne betreut. Nach
sorgfältiger diagnostischer Abklärung werden die Patienten ausführlich über moderne
therapeutische Möglichkeiten informiert und behandelt.
In der Medizinischen Kosmetik der Hautklinik und des Immunologischen Zentrums wird
der Hautpatient umfassend betreut. Unter Berücksichtigung seiner Hauterkrankung erhält
er auch eine kosmetische Beratung zur Pflege der Haut. Ein Schwerpunkt der kosmetischen
Betreuung liegt in der operativen Korrektur der Hyperhidrosis und der Liposuktion.
Die Laserchirurgie wird zur fachgerechten Behandlung diverser Hautveränderungen eingesetzt.
Zur Behandlung von Aknenarben, Keloiden und Hämangiomen wird die Kryochirurgie, einschließlich
neuer Verfahren wie die intraläsionale Kryochirurgie, durchgeführt. Im Hautfunktionen-Labor
wird routinemäßig die Qualität und Sensitivität der Haut mittels spezifischer Untersuchungen,
insbesondere der Überprüfung des transepidermalen Wasserverlustes, der Alkali-Resistenz
und der Sebumsekretionsrate, überprüft.
Die klinischen Leistungen der Hautklinik und des Immunologischen Zentrums des Städtischen
Klinikums Dessau lassen sich durch eindeutige Zahlen belegen (Tab. [2]).
Tab. 2 Klinische Leistungen der Hautklinik und des Immunologischen Zentrums, Städtisches
Klinikum Dessau in den Jahren 2005 - 06
|
2005 |
2006 |
Differenz |
Stationäre Fälle |
1,445 |
1,565* |
+ 10,8 % |
Pflegetage |
11,067 |
12,993* |
+ 11,7 % |
Durchschnittliche Belegung (%) |
74,78 |
92,64* |
+ 12,4 % |
* 2006-Projektion, Daten per Mai 2006. |
Experimentelle Forschung
Experimentelle Forschung
Die Dessauer Hautklinik und das Immunologische Zentrum kooperieren eng mit dem auch
von Prof. Dr. Zouboulis geleiteten Forschungslaboratorium für Biogerontologie, Dermato-Pharmakologie
und Dermato-Endokrinologie am Institut für Klinische Pharmakologie und Toxikologie,
Charité Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin. Durch diese enge Kooperation
profitieren Patientenversorgung, experimentelle und klinische Forschung voneinander.
Darüber hinaus stellt das Forschungslaboratorium für Biogerontologie, Dermato-Pharmakologie
und Dermato-Endokrinologie auch die Schmiede für wissenschaftlich qualifizierte ärztliche
Mitarbeiter der Hautklinik und des Immunologischen Zentrums dar.
Die Schwerpunkte der experimentellen Forschung der Dessauer/Berliner Laboratorien
(Tab. [3]) werden durch die Europäische Kommission, das Bundesministerium für Bildung und
Forschung (BMBF), die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), aber auch durch die pharmazeutische
und kosmetische Industrie nach kompetitiver Mittelvergabe unterstützt. Aktuell sind
die Dessauer/Berliner Laboratorien an zahlreichen experimentellen Großprojekten beteiligt,
die in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für Molekularbiologie Berlin, der Christian-Albrechts-Universität
zu Kiel, der Universität Notre-Dame de la Paix in Namur, Belgien, der Aristoteles-Universität
in Thessaloniki, Griechenland, der Ain Shams-Universität in Kairo, Ägypten und anderen
Forschungszentren durchgeführt werden, z. B.:
-
Europäische Union-FP6-Projekt LSH-2003-2.1.4-3 „Koordination und Konsolidierung der
Europäischen Biogerontologie - unterwegs zur Bildung eines European College of Biogerontology”
(2005 - 2008);
-
Exploratives Projekt „Genetische Ätiologie der humanen Langlebigkeit” des Nationalen
Genom-Forschungs-Netzwerkes (NGFN-2) (2004 - 2007);
-
Beteiligung am BMBF-Schwerpunkt „RNA-Technologien-Netzwerk” mit dem Projekt „Prävention
der Hautalterung mittels siRNA” (2004 - 2006);
-
BMBF-gefördertes Deutsch-Griechisches Kooperationsprojekt „Molekulare Mechanismen
des Abbaus des kutanen elastischen Gewebes bei älteren Personen” (2005);
-
DFG-Projekt „Nachweis melanozytärer Mitogene als endokriner Mechanismus in Seren von
mit UVA, UVB 311nm und Psoralen plus UVA behandelten Patienten” (2006).
Neue wissenschaftliche Kooperationen werden aktuell mit dem Umweltbundesamt in Dessau
und der Hochschule Anhalt eröffnet.
Tab. 3 Schwerpunkte der wissenschaftlichen Arbeit
Biogerontologie |
Molekulare Ätiologie und Physiologie der Langlebigkeit und des gesunden Alterns Endogene und hormoninduzierte Alterung der menschlichen Haut als Spiegel des gesamten
Organismus |
Dermato-Endokrinologie |
Endokrine Funktionen der Haut und Entwicklung Hormon-assoziierter Erkrankungen Neurobiologie der Haut Metabolismus von Vitamin-A und seiner Derivate Forschung auf den Gebieten der Androgene, der Neuropeptide und der Wachstumshormone |
Dermato-Pharmakologie |
Wirkung natürlicher und synthetischer Substanzen, u. a. von Retinoiden, Antiandrogenen,
CRH-Analoga, PPAR-Liganden, Lipoxygenase-Inhibitoren, Interferonen, auf gesunde und
erkrankte Haut auch mit Hilfe von Hautzellkulturen International patentierte Talgdrüsenzelllinie SZ95 als Forschungsmodell |
Akne, Rosazea und Acne inversa/Hidradenitis suppurativa |
Molekulare Entstehung, Signalwege, Pathophysiologie und Entwicklung neuer therapeutischer
Strategien |
Endogene Immunität |
Überprüfung eigener Substanzen oder von Naturstoffen, die die endogene Immunität beeinflussen
bzw. verstärken |
Vaskuläre Immunologie |
Kutane Vaskulopathien, einschl. des Morbus Adamantiades-Behçet und der Papulosis atrophicans
maligna (Morbus Köhlmeier-Degos) |
Kryochirurgie |
Therapeutische Anwendung tiefer Temperaturen in der Dermatologie |
Klinische Forschung
Klinische Forschung
Eine Reihe von klinischen Studien findet am Zentrum für Klinische Studien (ZKS) der
Hautklinik und des Immunologischen Zentrums statt. Aktuell werden Studien zur Therapie
-
des malignen Melanoms;
-
der chronischen Handdermatitis mit Retinoiden;
-
des Morbus Adamantiades-Behçet mit Augenbeteiligung mit Interferon-alpha versus Cyclosporin-A;
-
von schweren Infektionen der Haut mit neuen Antibiotika;
-
des Angioödems und
-
zur intraläsionalen Kryotherapie von hypertrophen Narben und Keloiden
durchgeführt.
Geplant sind Studien zur Wundheilung und zur modernen Therapie der Akne.
Publikationen
Publikationen
Die Mitarbeiter der Klinik und der Laboratorien haben in nationalen und internationalen
Fachjournalen veröffentlicht. Die 49 Publikationen und 8 Buchbeiträge mit einem Gesamtimpaktfaktor
von 149 (3,04 Punkte/Veröffentlichung) in den Jahren 2005 - 06 spiegeln eindrucksvoll
die hohe Effizienz der dargestellten wissenschaftlichen Aktivitäten wider [28]
[29]
[30]
[31]
[32]
[33]
[34]
[35]
[36]
[37]
[38]
[39]
[40].
Fortbildung
Fortbildung
Regelmäßig werden seit 20 Jahren von der Dessauer Klinik regionale monatliche Fortbildungsveranstaltungen
und überregionale Tagungen durchgeführt, die durch die Ärztekammer Sachsen-Anhalt
zertifiziert sind. Zu den regionalen Fortbildungsveranstaltungen werden renommierte
nationale und internationale Experten zu den verschiedensten Themen der Dermatologie
und der Immunologie eingeladen. Die Vorstellung von Patienten und das Dermatopharmakologische
Kolloquium mit Wissenschaftlern aus der Industrie vervollständigen das Fortbildungsangebot.