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DOI: 10.1055/s-2006-944801
Die Bedeutung von Leserbriefen
The Significance of a Letter to the EditorProf. Dr. Ernst G. Jung
Maulbeerweg 20 · 69120 Heidelberg
Email: Ernst.G.Jung@t-online.de
Publication History
Publication Date:
17 October 2006 (online)

Prof. Dr. E. G. Jung
„Sage mir, Muse, die Taten des vielgewanderten Mannes …”, so beginnt Homer die Odyssee mit der Anrufung von Kalliope, der Muse der epischen Dichtung. Und es ist Prometheus, der sich darauf beruft, den Menschen neben dem Feuer, die Künste gebracht zu haben und die Erinnerung, als wahrende Mutter aller Musenwerke, Mnemosyne eben, die Mutter aller neun Musen. Ohne Gedächtnis keine Künste, da ansonsten alt und vorhanden nicht von neu zu unterscheiden ist und auch nicht Geniales vom Trivialen.
Das gilt heutzutage nicht minder, um die Kunst des Forschens und deren Formulieren zu erbitten. Dies gilt für die Medizin und unsere Dermatologie, aber auch für Bücher und Zeitschriften und besonders für die Aktuelle Dermatologie. Die Schreibkunst liegt immer noch bei der Muse, welche dem Autor die Feder zu führen gewillt ist. Die Kunst des Forschens allerdings liegt beim Forscher selber und wird kontrolliert. Dies geschieht durch die Herausgeber der Zeitschriften und Bücher, und sie werden unterstützt und fachlich beraten durch Gutachter und ganze Gutachtersysteme. Allerdings sind diese auch nicht fehlerlos und deshalb lückenhaft.
Solches gilt auch für die Beurteilung der Publikationen und Autoren durch das „Institut for Scientific Information” (ISI), zumal dieses, in privater Hand, nicht unbedingt und immer interessefrei ist (vergl. „Über den Wert der Bewertung” von Ernst G. Jung, Akt. Dermatologie 2004; 30: 137 - 138). Die Unzulänglichkeit zeigt sich dadurch, dass in zunehmendem Ausmaß Betrugsversuche durchschlüpfen und publiziert sowie gewertet werden, bevor sie endlich aufgedeckt oder entlarvt werden können. Dies geschieht in der Regel, wenn die Resultate im eigenen Labor oder in unabhängigen Fremdlabors nicht reproduziert werden können. Oder es treten aus dem engeren Umfeld Zusatzinformationen auf, welche an der Redlichkeit Zweifel aufkommen lassen. Entsprechende und einschlägige Beispiele häufen sich und bringen die gesamte Forschungstätigkeit, den Forschungsapparat sowie die Forschungsförderung in Verruf.
Eine weitere und maßgebliche Kontrolle stellt zudem der Leser dar, der durch Leserbriefe sowohl Ergänzungen und Bemerkungen als auch Kritiken und Verbesserungsvorschläge anbringen kann, die sowohl den Autoren wie auch der gesamten Leserschaft zugute kommen. Erfreulicherweise ist gerade dieses Instrument der Leserbriefe in unserer Zeitschrift der Aktuellen Dermatologie in den letzten Jahren in Fahrt gekommen. Darüber freuen sich die Herausgeber.
Prof. Dr. Ernst G. Jung
Prof. Dr. Ernst G. Jung
Maulbeerweg 20 · 69120 Heidelberg
Email: Ernst.G.Jung@t-online.de
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Email: Ernst.G.Jung@t-online.de

Prof. Dr. E. G. Jung