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DOI: 10.1055/s-2006-949548
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Ärztliche Kompetenzen bei der interdisziplinär-psychosozialen Begleitung von Mammakarzinom-Patientinnen
Publication History
Publication Date:
29 August 2006 (online)
Die psychosoziale Betreuung von Mammakarzinompatientinnen ist heute ein geforderter Bestandteil interdisziplinärer Behandlungskonzepte dieser Erkrankung. Dass dies nicht nur in den Augen psychoonkologisch tätiger Therapeuten und betroffener Patientinnen so ist, zeigt die Aufnahme der psychosozialen Betreuung in den Katalog der Qualitätskriterien zertifizierter Brustzentren und die Verankerung im Disease Management Programm (DMP) Mammakarzinom. Eine qualifizierte psychosoziale Betreuung von Mammakarzinompatientinnen ist leider noch nicht in ausreichendem Maße flächendeckend gewährleistet. Vielfach fehlen entsprechend qualifizierte Mitarbeiter und funktionierende Organisationsstrukturen.
Die große Herausforderung der psychosozialen Betreuung von Mammakarzinompatientinnen ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Berufsgruppen. Der behandelnde Arzt sollte ebenso zu diesem Team gehören, wie der Psychotherapeut, der Sozialpädagoge und der Seelsorger (1). Im Idealfall kann dieses Team noch durch Angehörige von Fachdisziplinen wie Physiotherapie, Kunst- oder Musiktherapie ergänzt werden.
Dieser interdisziplinäre Ansatz stellt hohe Anforderungen an die Flexibilität und interdisziplinäre Kooperation aller Behandler (1). Gemeinsames Ziel ist es, durch entsprechende Angebote die gesundheitsbezogene Lebensqualität zu erhalten oder zu steigern (2,3,4). Das heißt, Konzepte einer Krebspersönlichkeit oder von Krebs als psychosomatischer Erkrankung sind aufgrund methodisch sorgfältiger Untersuchungen nicht mehr aufrechtzuerhalten (5,6,7).
Alexander Marmé
Universitäts-Frauenklinik, Tübingen
Email: Alexander.Marme@med.uni-tuebingen.de