Z Orthop Ihre Grenzgeb 2006; 144(4): 354
DOI: 10.1055/s-2006-951411
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Morbus Paget: Eine einzige Infusion - und der Knochenumsatz stimmt wieder

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Publication Date:
01 September 2006 (online)

 
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In der Behandlung des Morbus Paget sind Bisphosphonate schon seit Jahren die Mittel der Wahl. Ein früherer Wirkeintritt, eine stärkere und länger anhaltende Wirkung sowie vor allem eine optimierte Therapietreue blieben aber bislang noch Wunschziele. Das hat sich nun seit der Einführung des neu zugelassenen Bisphosphonats Zoledronsäure[1] geändert. Prof. Johann D. Ringe, Leverkusen, bescheinigte der Substanz auf einem Symposium[2] im März 2006 in Köln, all diesen Wünschen gerecht zu werden.

Zoledronsäure 5 mg wird intravenös als Kurzinfusion über 15 Minuten verabreicht. In den klinischen Zulassungsstudien erwies sich das Präparat laut Ringe gegenüber der oral gegebenen Vergleichssubstanz Risedronat in allen Parametern überlegen. Als primärer Zielparameter galt die Normalisierung der alkalischen Phosphatase im Serum (AP) oder zumindest eine Reduktion der AP um 75%. Letzteres wurde als Response gewertet. Nach 6 Monaten Therapiedauer lagen die Responder- bzw. Normalisierungsraten unter Zoledronsäure bei 96 bzw. 89%. Unter Risedronat waren es 74 bzw. 58%. Hinsichtlich der Schnelligkeit des Wirkeintritts beeindruckte die Zoledronsäure mit einer Responderrate von 90% nach nur 2 Monaten. Bei den Risedronat-Patienten lag dieser Wert bei 47%. Auch beim Leitsymptom des Morbus Paget, den chronischen Schmerzen an Knochen und Gelenken, war die Infusionstherapie überlegen. Bereits nach 3 Monaten zeigte sich eine signifikante Schmerzreduktion, die im Unterschied zu Risedronat noch nach 6 Monaten fortbestand.

Anhaltende Wirksamkeit

Die Nachhaltigkeit der Therapie wurde nach den Ausführungen des Osteologen in einer Nachbeobachtung der anfänglichen Responder über weitere 6 Monate eruiert. Hierbei ergab sich, dass unter den 113 mit Zoledronsäure behandelten Patienten lediglich ein einziger mit Verlust der therapeutischen Response festzustellen war. Unter Risedronat war dies bei 21 von 82 Patienten der Fall. Ringe wertete diesen Sachverhalt auch als Hinweis auf die Überlegenheit der einmaligen Infusion, bei der sich Compliance-Probleme erst gar nicht stellen.

HORIZON-Studie testet weitere Indikationen

Die 100%ige Therapietreue sowie die vollständige Bioverfügbarkeit stellten den Hintergrund dar für eines der umfassendsten klinischen Studien-Programme bei metabolischen Knochenerkrankungen. Das berichtete PD Walter-Josef Faßbender, Kempen. Unter dem Namen HORIZON (Health Outcomes and Reduced Incidence with Zoledronic acid 5 mg once Yearly) wird die Substanz derzeit in 7 verschiedenen Indikationen bei über 12800 Patienten weltweit untersucht. Dazu gehören insbesondere die postmenopausale Osteoporose und die Osteoporose des Mannes. Aber auch spezielle Fragestellungen auf dem Gebiet der Prävention sollen beantwortet werden. Hierzu zählen die Vorbeugung von weiteren Frakturen nach Hüftfrakturen und die Prävention von Knochenerosionen bei Rheumatoider Arthritis.

Martin Wiehl, Erfurt

01 Aclasta®, Novartis

02 "Aclasta® - der Meilenstein für die Therapie metabolischer Knochenerkrankungen" im Rahmen des Osteologiekongresses, veranstaltet von Novartis

01 Aclasta®, Novartis

02 "Aclasta® - der Meilenstein für die Therapie metabolischer Knochenerkrankungen" im Rahmen des Osteologiekongresses, veranstaltet von Novartis