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DOI: 10.1055/s-2006-951825
Diagnostik von Traumafolgestörungen
Publication History
Publication Date:
29 November 2006 (online)

Zusammenfassung
Ab wann ist ein Trauma ein Trauma? Und ab wann sind die Auswirkungen des Traumas behandlungsbedürftig? Ist die Erkrankung an Krebs oder AIDS oder an der Alzheimer-Demenz ein traumatisches Ereignis? Die Wahrnehmung und Bewertung eines Ereignisses als „traumatisch” spielt dabei eine wichtige Rolle. Erst die psychische Reaktion macht aus einem Ereignis ein Trauma. Doch die Reaktionen sind unterschiedlich: Eine „Akute Belastungsstörung” wird diagnostiziert, wenn in dem ersten Monat nach dem traumatischen Ereignis dissoziative, Vermeidungs- und Wiedererlebenssymptome auftreten, begleitet von einem Zustand erhöhter Erregung und Gereiztheit. Nach einem Monat kann dieses Störungsbild in das einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTB) übergehen. Ist eine entscheidende Lebensveränderung (z. B. Trennung vom Lebenspartner) eingetreten, die jedoch nicht „Traumaqualität” hat, spricht man von einer Anpassungsstörung. Nach extrem schwerwiegenden Traumatisierungen kann es zu einer „komplexen PTB” kommen und hat die „Persönlichkeitsveränderung nach Extrembelastung” oder die „multiple Persönlichkeitsstörung” ins Gespräch gebracht. Wird der Todesfall einer nahen Bezugsperson über einen längeren Zeitraum nicht verwunden, spricht man von „komplizierter Trauer”.
Schlüsselwörter
Trauma - Belastungsstörung - Intrusionen - Hyperarousal - Vermeidung - Persönlichkeitsveränderung - Komplizierte Trauer - Flashbacks - Numbing
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1 Weitere Literaturhinweise können bei den Autoren angefordert werden.
Korrespondenzadresse:
Dr. Hans Menning
Prof. Dr. Dr. Andreas Maercker
Psychopathologie und klinische Intervention
Psychologisches Institut
Universität Zürich
Scheuchzerstraße 21
8006 Zürich
Schweiz