Die Einnahme von 8 mg Rosiglitazon (Avandia®) täglich über drei Jahre reduziert bei
Menschen mit Prädiabetes die Rate an Diabetes-Neuerkrankungen im Vergleich zu Plazebo
um 62%, so das Ergebnis der DREAM[1]-Studie, der bislang größten Studie zur Diabetesprävention (n = 5269). Während der
Studie entwickelten 10% der Patienten unter Rosiglitazon einen Typ-2-Diabetes, in
der Kontrollgruppe waren es 25%. Der primäre Endpunkt 'Diabetes-Neuerkrankung oder
Tod' sank relativ um 60% (p < 0,0001).
Kardiovaskuläre Komplikationen selten
Kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Studiengruppen fand sich jedoch
beim wichtigsten sekundären Endpunkt, einer Kombination aus Myokardinfarkt, Schlaganfall,
Tod aufgrund kardiovaskulärer Ursachen, Herzinsuffizienz, neu aufgetretene Angina
pectoris und Revaskularisierungen. Tatsächlich traten solche kardiovaskulären Komplikationen
vergleichsweise selten auf - jedoch wohl auch, weil die Studienteilnehmer generell
ein relativ niedriges kardiovaskuläres Risiko aufwiesen. Manifeste kardiovaskuläre
Erkrankungen waren sogar ein Ausschlusskriterium. Dennoch entwickelten unter der Rosiglitazontherapie
14 Patienten eine Herzinsuffizienz, in der Plazebogruppe traten dagegen nur zwei Fälle
auf (0,5 versus 0,1%; p = 0,01).
Prof. H.C. Gerstein, Hamilton (Ontario/Kanada), fasste die Studienergebnisse in einer
Nutzen-Risiko-Analyse zusammen und berechnete: "Behandelt man 1000 Patienten drei
Jahre lang mit Rosiglitazon, lassen sich 144 Diabetes-Neuerkrankungen verhindern.
Dagegen stehen vier bis fünf zusätzliche Herzinsuffizienzfälle."
sts
Quelle: Symposium "Results of the DREAM Trial" auf dem 42. europäischen Diabeteskongress
(EASD)